Parlamentarischer Abend des BKK Dachverbandes

Bitte lächeln beim parlamentarischen Abend des BKK Dachverbandes im Metropol: Nicola Buhlinger-Göpfarth (Hausärztinnen- und Hausärzteverband), Rosemarie Wehner (Bertelsmann Stiftung), Franz Knieps (BKK Dachverband), Oda Hagemeier (eurocom), Anne-Kathrin Klemm (BKK Dachverband) (v.l.n.r.)
Anne-Kathrin Klemm und Franz Knieps begrüßen die Gäste des parlamentarischen Abends des BKK Dachverbandes.
Ulrike Elsner (vdek) (l.) mit Ute Maier (KZBV)
Geht es um die Krankenhausreform? Gerald Gaß (r.) mit Johanna Sell (BMG)
Ein Blick auf die zahlreichen Gäste
Gundula Roßbach (DRV) mit Jürgen Hohnl (IKK e.V.)
Franz Knieps (BKK Dachverband) (l.) mit dem BMG-Staatssekretär Edgar Franke
Zwei Männer, die sich augenscheinlich verstehen: Gerald Gaß (DKG) (M.) und Wulf-Dietrich Leber (GKV-Spitzenverband) mit Gisela Quadflieg (Philips GmbH).
Franz Knieps (BKK Dachverband) mit Tino Sorge MdB (CDU)
„Viola Con Padrinos“ spielen für die Gäste im Metropol.
Franz Knieps (BKK Dachverband), Martina Stamm-Fibich MdB (SPD), Anne-Kathrin Klemm (BKK Dachverband) (v.l.n.r.)
Chefs unter sich: Carola Engler (MD Bund), Franz Knieps, Anne-Kathrin Klemm (beide BKK Dachverband), Stefan Gronemeyer (MD Bund) (v.l.n.r.)
Die komplette Besetzung von „Viola Con Padrinos“


Nie den gleichen Ort – immer etwas Besonderes. Nach diesem Motto verfährt der BKK Dachverband mit seinen parlamentarischen Abenden und setzt dabei vor allem auf die Locations seiner Betriebskrankenkassen. Nicht in diesem Jahr: Die Wahl fällt auf das Metropol am Berliner Nollendorfplatz.

Schon vor drei Jahren sollte der parlamentarische Abend in diesem geschichtsträchtigen Ambiente stattfinden, berichtet Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes. Corona habe den Planungen ein Strich durch die Rechnung gemacht. „Und die weiteren Entwicklungen haben es uns nicht angezeigt, dass man eine Party im Stile der 1920er Jahre durchführt.“ Nun ringt sich der BKK Dachverband dennoch zu diesem geschichtsträchtigen Ort durch. Und liefert mit der Band „Viola con Padrinis“ – einer Jazz- und Swing-Band aus Berlin – die passende Musik dazu: eine kurzweilige Zeitreise durch die 1920er Jahre bis heute.

Knieps gibt einen Einblick in die Geschichte des Metropols: 1906 mit privatem Geld errichtet und privat betrieben, ausgestattet mit hochmoderner Technik. Damals sei der Nollendorfplatz eine der schönsten Plätze Berlins gewesen.  An diesem Platz sei „wahnsinnig was los gewesen“. Heute ist er nach Ansicht von Knieps „völlig verunstaltet“.

Der wichtigste Impuls für das Metropol sei von Erwin Piscator gekommen. Von September 1927 bis September 1928 agiert er als Intendant. Als Piscator-Bühne erlangt das Haus mit zeitkritischen Inszenierungen und einer neuartigen Bühnentechnik überregionale Bedeutung. Und viele Berühmtheiten arbeiten im Metropol. John Heartfield, der Erfinder der politischen Fotomontage, entwirft Bühnenbilder, George Grosz, Maler und Grafiker, widmet sich den Programmheften, und Bertolt Brecht agiert als Dramaturg. „Die Berliner Intelligenzija ist im Metropol gewesen“, sagt Knieps. Die Nazi-Herrschaft habe dem Metropol ein Ende gemacht. Das Theater erlebt nie mehr seine Glanzzeit; mit Museum, Leerstand, dann als Club, was es jetzt sei.

Eröffnet wird das „Theater am Nollendorfplatz“ unter Piscator übrigens mit einer Inszenierung von Ernst Tollers „Hoppla, wir leben!“ Knieps schwenkt gekonnt zu seiner ehemaligen Chefin, der Ex-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Sie habe immer zu Beginn eines Gesprächs als ersten Satz gesagt: „Hu, hu, ich bin noch da.“ Der ehemalige Bundesärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe habe daraufhin erwidert: „Frau Schmidt, dann machen wir noch ein Jahr zusammen.“

Über Politik verliert der Vorstandsvorsitzende übrigens kein einziges Wort und lässt Karl Kraus sprechen: „Da fällt mir nichts ein.“ Die Lacher hat Knieps auf seiner Seite.

Seine Vizevorständin Anne-Kathrin Klemm äußert einige Worte zur derzeitigen Gesundheitspolitik. Große Herausforderungen gebe es mit Inflation, Klimawandel oder der Digitaltransformation, die auch Investitionen erforderlich machen. Die Liste sei lang.

Klemm findet es nicht hilfreich, dass bei der derzeitigen gesundheitspolitischen Diskussion „Tücher durchgeschnitten“ würden oder man nicht mehr miteinander spreche. „Am Ende des Tages kommt es auf uns alle miteinander an, Dinge zu verändern, kreative Lösungen zu finden“, betont sie. Für 2024 müssten die Akteure weiter daran arbeiten, Vorschläge zu machen – im Sinne der Versicherten, der Patienten.

Das Metropol strahlt an diesem Abend dank der zahlreichen Gäste aus Bundes- und Landespolitik, Verbänden sowie Institutionen der Gesundheitswirtschaft. Es gibt den einen oder anderen, der sich dieses Event bewusst aussucht. Hier sicherlich nicht nur, um über die Gesundheitspolitik zu reden, sondern auch um das Metropol persönlich in Augenschein zu nehmen.

 

Fina Geschonneck


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