28.11.2019
Parlamentarischer Abend des BKK Dachverbandes















Politiker sind für die Krankenkassen eigentlich immer wichtig und sehr gefragt – in dieser Zeit aber besonders. Das Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz steht gegenwärtig auf der Agenda, da geht es um viel Geld. Und gerade dieses Gesetz soll nach dem Willen der Betriebskrankenkassen, wie auch Ersatz- und Innungskrankenkassen nicht mehr aufgeschnürt werden. Doch auch die Diskussion um hochpreisige Arzneimittel treibt die Kassen um. Dabei geht es um jene Medikamente, die in Deutschland noch nicht zugelassen sind, aber über die Medien für kleine und sehr kranke Patienten gefordert werden. Das rührt auf der einen Seite zu Herzen, macht den Haushältern der Kassen aber ernsthafte Sorgen. Der Zeitpunkt des parlamentarischen Abends des BKK Dachverbandes am 28. November war für Gespräche darüber also in diesem Jahr perfekt gewählt.
Auf eins kann man sich beim BKK Dachverband zudem verlassen: Die Location ist immer wieder ein Erlebnis, denn nicht wenige Mitglieds-BKKen können mit beeindruckenden Eventorten punkten. Geladen wurde 2019 in die Deutsche-Bank-Dependance nach Berlin-Mitte, genauer in das Atrium, das einige Gäste bereits 2013 beim ersten parlamentarischen Abend erleben konnten. Und zahlreiche Politiker gaben sich ein Stelldichein.
Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes, machte es an diesem Abend kurz, sehr kurz. Gerade mal zwei Minuten 15 Sekunden dauerte seine Eröffnungsansprache. „Sie kennen mich“, sagte Knieps: „Ich kann über alles reden, stundenlang“ – und im Saal sah man eifriges Kopfnicken. Aber beim parlamentarischen Abend ließ er davon ab. Einzelne Damen oder Herren wollte Knieps auch nicht begrüßen. Er freue sich, dass Menschen hier seien, Männer und Frauen, die den Betriebskrankenkassen positiv gegenüberstehen würden – „weil sie mit ihnen im Wettbewerb stehen, die Betriebskrankenkassen beaufsichtigen, mit ihnen Geschäfte machen, weil sie Versicherte der BKK versorgen“, fasste es Knieps zusammen.
Eine politische Botschaft habe er an diesem Abend auch nicht, teilte er mit. Die Gäste sollten sich das Essen schmecken lassen, „sich zuprosten und vergnügliche Stunden außerhalb des Gesundheitswesens verbringen.“
Den einen oder anderen Gast brachte er zum Lachen. Als Rheinländer glaubt Knieps nach eigener Aussage, dass anders als der Vertreter der Frankfurter Schule Theodor Adorno ein richtiges Leben im Falschen durchaus möglich sein. Der berühmte Satz des Philosophen lautete: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
Und natürlich durfte die Eigenwerbung nicht fehlen. Die BKK Deutsche Bank gehört zum BKK Dachverband. Darauf sei man stolz und dankbar.
Während des Abends wollte sich das Atrium kaum leeren. Grund war, dass viele vom vfa-Herbstsymposium zum BKK Dachverband herüberkamen. Die Gruppe „Jazzbelth“ gab ihr Bestes, Speisen und Getränke waren gut gewählt vom Gastgeber. Man darf gespannt sein, wohin im kommenden Jahr eingeladen wird.
Fina Geschonneck
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