Der Spitzenverband der Heilmittelverbände sagt Danke und Willkommen in der Parlamentarischen Gesellschaft

Andreas Pfeiffer (SHV), Markus Algermissen (BMG), Corina Glorius und Heinz Christian Esser (beide SHV) (v.l.n.r.)
Andreas Pfeiffer (SHV) begrüßt als Gastgeber des Parlamentarischen Lunchs.
Die Kassen und der SHV: Ulrike Elsner (vdek), Heinz Christian Esser (SHV) und Boris von Maydell (vdek) (v.l.n.r.)
Markus Algermissen (BMG) bei seiner Rede
Zum Abschied viel Beifall für Heinz Christian Esser in der Parlamentarischen Gesellschaft
Für Heinz Christian Esser ist der SHV sein Kind.
Die neue Politikbeauftragte des SHV Corina Glorius ist sichtlich gerührt.
Katja Kohfeld (BMG) mit Boris von Maydell (vdek)
Blumen für die neue Politikbeauftragte des SHV Corina Glorius vom Vorsitzenden Andreas Pfeiffer (SHV)
Kennen und schätzen sich schon sehr lange: Heinz Christian Esser (SHV) und Annette Widmann-Mauz MdB (CDU/CSU)
Bettina Redert (BMG), Ute Repschläger (IFK), Markus Algermissen (BMG) (v.l.n.r.)
Corina Clorius (SHV) mit Katherine Grabolle (KBV) (r.)
Andrea Rädlein (ZVK) (l.) und Dagmar Karrasch (Deutscher Bundesverband für Logopädie)
Corina Glorius (SHV), Ulrike Steinecke (geradeweil), Heinz Christian Esser (SHV), Ursula Cüppers-Böhle (ZVK) und der ehemalige Pflegebeauftragte Andreas Westerfellhaus (v.l.n.r.)
Gruppenbild mit dem SHV-Vorstand: Ute Repschläger, Andreas Pfeiffer, Katrin Schubert, Andrea Rädlein, Corina Glorius, Heinz Christian Esser, Hans Ortmann (v.l.n.r.)


Abschied und Beginn – der Anlass des Parlamentarischen Lunchs des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV). Geladen ist in die Parlamentarische Gesellschaft und nicht ohne Grund. Heinz Christian Esser, der sich seit 39 Jahren für die Heilmittelberufe politisch engagiert, wünscht sich anlässlich seines Ausscheidens den Ort. Seine Nachfolgerin als Politikbeauftragte ist keine Unbekannte der Szene: Corina Glorius, viele Jahre in der Bundesärztekammer und KBV tätig. Die Geschäftsführung ist künftig rotierend aus den jeweiligen Mitgliedsverbänden des SHV.

90 Prozent des Umsatzes des Heilmittelbereiches, 75.000 Mitglieder. Das ist der SHV, in dem sich fünf Verbände vereinen. Und Heinz Christian Esser hat den SHV zu dem gemacht, was er heute präsentiert. „Der SHV ist sein Kind“, sagt Andreas Pfeiffer, der Vorsitzende des Dachverbandes.

Am 1. Juni 1984 beginnt die Karriere von Heinz Christian Esser als Alleingeschäftsführer des Deutschen Verbandes für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten (ZVK) e.V. Markus Algermissen, Leiter der Abteilung „Medizin- und Berufsrecht“ im BMG, erinnert sich, dass Heiner Geißler zu dieser Zeit Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit ist. 1989 erscheint das SGB V. Rund zehn Jahre danach passiert das Masseur- und Physiotherapeutengesetz den Bundestag. Nach drei Anläufen, wie Esser dem BMG-Mann zuruft.

2009 starten die ersten Modellstudiengänge in Therapieberufen. Die Reform der Vertragsbeziehungen im Heilmittelbereich beginnt 2019 mit dem TSVG: „Ganz wichtig“, sagt Algermissen.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist nun der elfte Gesundheitsminister nach Heiner Geißer. Und der erste Kölner, wirft Esser ein, und auf die Frage, ob er, Esser, Fan vom 1. FC Köln sei, sagt er lässig: Mitglied.

Am 1. Mai will Esser seine Funktionen als Geschäftsführer und Politikbeauftragter beenden. Bis dahin hat das BMG nach Aussage des Abteilungsleiters Algermissen eigentlich vor, die Reform des Physiotherapeutengesetzes umzusetzen und ins Bundesgesetzblatt zu bringen. „Das wird nicht ganz funktionieren, das tut mir leid“, fügt er gleich hinterher.

Immerhin: Im Abschiedsjahr Essers sei nun der Referentenentwurf des Pflegestudiumsstärkungsgesetzes auf den Weg gebracht. Das Jahr 2023 wolle man „für die Reform der Physiotherapeutenausbildung gut nutzen“. Ergotherapeuten und Logopäden seien aber nicht vergessen.

Algermissen bedankt sich wortreich. Als Geschenk gibt es ein Buch vom BMG. „Hinausspaziert“, so der Titel mit Geschichten und Gedanken über das Gehen, Schlendern, Flanieren. Für SHV-Geschäftsführer Andreas Pfeiffer Vorlage für eine kleine Anekdote. Beim abendlichen Gang durch Berlin sei er mit dem Noch-Geschäftsführer nicht vorangekommen. „An jeder Straßenecke“ habe Esser jemanden getroffen.

„Sie waren ein Geschenk, eine Versicherung und ein Lehrmeister“, betont Pfeiffer. Und Esser – er erinnert daran, dass es zu Beginn seiner Tätigkeit die Heilmittelberufe nicht gegeben habe. Ulla Schmidt habe als erste diese wahrgenommen. „In sehr eingeschränkter Form“ habe sie dem SHV ein Schiedsverfahren „geschenkt“.

Richtig gestartet sei der Verband dann mit Hermann Gröhe, der einen eigenen Referatsleiter für Heil- und Hilfsmittel installiert habe mit Affinität dafür: Andreas Brandhorst. Der wirtschaftliche Durchbruch sei mit Jens Spahn gekommen. Mit großer Hoffnung begegne der Verband nun Karl Lauterbach.

Die Ämter des Geschäftsführers und Politikbeauftragten nehmen nach der Ära Esser zwei Personen wahr. Ersterer rotiert alle drei Jahre und wird von den Mitgliedsverbänden gestellt. Die politischen Geschäfte übernimmt sei 1. März Corina Glorius. Der jetzige SHV-Vorsitzende Pfeiffer sagt, dass die Zusammenarbeit sich mit ihr bereits jetzt schon routiniert anfühle: „Wir freuen uns, eine tolle Politikbeauftragte zu haben.“

Glorius erwidert gekonnt. Die Fußstapfen von Esser seien so groß, dass sie mit ihren High Heels gut reinpasse. „Mit Herzblut“ werde sie die politische Kommunikation des SHV führen. Viel Erfolg dabei.

 

Fina Geschonneck


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