Novo Nordisk lädt zur gesundheitspolitischen „Straußwirtschaft“ in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz

Stefanie Schuster (Novo Nordisk) bei der Begrüßung der Gäste
Novo Nordisk ist Gastgeber bei der gesundheitspolitischen „Straußwirtschaft“ in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz.
Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz, während ihrer Rede
Das Mitglied der deutschen Geschäftsführung von Novo Nordisk, Matthias Axel Schweitzer, schwärmt von seinem Unternehmen.
Georg Kippels MdB (CDU) beim Meinungsaustausch
Verstehen sich augenscheinlich sehr gut: Staatssekretärin Heike Raab (Landesvertretung Rheinland Pfalz) und Erwin Rüddel MdB (CDU)
Daniel Baldy MdB (Grüne) mit Pia Vornholt und Matthias Axel Schweitzer (beide Novo Nordisk) (v.l.n.r.)
Karin Maag (G-BA) will offenbar Joachim Schütz (Deutscher Hausarztverband) überzeugen.
Matthias Axel Schweitzer (Novo Nordisk) im Gespräch
Daniel Baldy MdB (Grüne) (l.) sorgt während der Talkrunde für Erheiterung bei Erwin Rüddel MdB (CDU).
Erwin Rüddel MdB (CDU) diskutiert engagiert.
Josefin Jantz (Novo Nordisk) (l.) mit Karin Maag (G-BA)
Andreas Philippi MdB (SPD) (l.) mit Hans-Joachim Jobelius (Jobelius - Solutions in Health Care)
Moderiert die Talkrunde: Jessica Hanneken
Pia Nothing (Novartis)
Martin Walger (VDGH) hört aufmerksam zu.
Gut gelaunt: Sandra Barnert (TK) (l.) und Stefanie Schuster (Novo Nordisk)


Das dänische Unternehmen Novo Nordisk, das seine deutsche Zentrale in Mainz hat, begeht seinen ersten parlamentarischen Abend in Berlin wohl an welchem Ort? Richtig, in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz beim Bund in Berlin und natürlich mit Wein aus der Region. Denn Wein und Gesundheit passen wunderbar zusammen, wie es die Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund, Staatssekretärin Heike Raab, trefflich formuliert. In Maßen versteht sich.

Eingeladen ist zu einer gesundheitspolitischen „Straußwirtschaft“. Sie ist eine Jahrhunderte alte Tradition. Als Zeichen dafür, dass die Winzerstube geöffnet hat, hängt der Winzer einen Strauß, Besen oder Kranz ans Tor. Zum Wein gibt es Rustikales aus der Region. Der Strauß fehlt zwar an den Türen der Landesvertretung, jedoch lässt das Ambiente nichts zu wünschen übrig – Stände und Biertische stehen bereit für launige Gespräche und gute Tropfen.

Doch zuvor weist Dr. Stefanie Schuster, Leiterin des Hauptstadtbüros von Novo Nordisk, auf das große Herzensthema des Unternehmens hin, wie sie sagt: Nachhaltigkeit. Für Staatssekretärin Heike Raab ist die langjährige Beziehung zwischen Novo Nordisk und Rheinland-Pfalz von Bedeutung. Im kommenden Jahr wird das dänische Unternehmen innerhalb von Mainz umziehen – in den Innovationspark Kisselberg; ein klares Bekenntnis zum Standort und zur Nachhaltigkeit.

 

Novo Nordisk setzt auf Nachhaltigkeit

In der anschließenden Talkrunde berichtet Dr. Matthias Axel Schweitzer, Vice President CMR Germany von Novo Nordisk, dass das Unternehme im kommenden Jahr ein Jubiläum begehe. 1923 habe man begonnen, Insulin zu produzieren – Diabetes ist nach wie ein Schwerpunkt des Unternehmens. Vom ersten Tag an basiere Novo Nordisk auf einer Stiftung. Und diese sei tatsächlich vom Volumen her die größte der Welt, wie Schweitzer sichtlich stolz sagt. Die Strategie sei Forschung, Entwicklung und Soziales sowie Nachhaltigkeit. Mehr als 35 Millionen Menschen mit chronischen Erkrankungen in der Welt würden von Produkten von Novo Nordisk profitieren.

Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle. Sie sei soziale Verantwortung, Prävention, Zugang in die Versorgung, Innovation. Zudem dürfe die Ökologie nicht außer Acht gelassen werden. Schweitzer schwärmt weiter, dass es als Arzt und Vater für ihn sehr wichtig sei, was und wie Novo Nordisk agiere: „Nachhaltigkeit an jeder Stelle, wo wir hinschauen.“

Die Ziele der Dänen sind ehrgeizig: Nicht mehr als zehn Prozent der Menschen in der Welt sollten an Diabetes leiden. Dafür suche man Partnerschaften in den Städten für Projekte. In mehr als 200 Großstädten in der Welt sei man bereits aktiv; biete Schulungsmöglichkeiten oder Ernährungsprojekte mit Entscheidern vor Ort oder sorge mit für ein Radwegnetz, wie in Rom. Seit Oktober 2020 ist der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf dabei. Das Ansinnen von Bezirk und Unternehmen ist, die Diabeteszahlen zu reduzieren mit der Förderung von Angeboten zur gesunden Ernährung im Alltag, etwa durch Kooperationen mit lokalen Supermärkten.

Für Daniel Baldy MdB von den Grünen spiegelt sich Nachhaltigkeit auch am Arbeitsplatz wider. Dieser dürfe einen nicht überfordern, somit könne beispielsweise Burn-out verhindert werden. Die Krux der Digitalisierung sei die immerwährende Erreichbarkeit. Hier müsse umgedacht werden.

 

Gesundheit auch im Arbeitsprozess erhalten

Erwin Rüddel MdB, langjährig im Gesundheitsausschuss des Bundestages, nimmt sich mit Blick auf die Nachhaltigkeit die Corona-Gesundheitspolitik vor. Man sei gut durch die Pandemie gekommen, doch jetzt müsse man in einen „Reformrhythmus“ kommen. Was an Schwächen erkannt worden sei in der Gesundheitsversorgung, müsse aufgearbeitet werden. Aus gutem Grund: Wenn jetzt eine schwere Pandemie kommen würde, dann käme man an die Grenzen. „Nachhaltig heißt, die Herausforderungen aufarbeiten und in einen Reformprozess bringen“, bringt es Rüddel auf den Punkt. Daran hakt es derzeit.

Auch mit Blick auf die Arbeitswelt müsse sich die Gesellschaft vorbereiten. Länger Arbeiten heißt für ihn ein Ziel. Den Menschen müsse gesagt werden: „Man muss so lange arbeiten, wie der Rüddel“, meint er lakonisch. Das wäre dann 70. Rüddel geht davon aus, dass diese Altersgrenze in den nächsten Jahrzehnten normal werde, „nicht in den kommenden Jahren“, fügt er hinzu.

Über den Arbeitsprozess hinaus müsse man jedoch die Gesundheit erhalten. Den Betrieben komme dafür eine riesige Verantwortung zu. Und auch das Gesundheitssystem müsse aufholen, so Rüddel. Was erforscht werde, müsse möglichst schnell übernommen werden. Von alten Dingen verabschieden, ist die Devise. Rüddel sieht jedoch, dass man an den alten Sachen noch hänge, obwohl es das Neue gebe. Beispiel Digitalisierung: Seit 20 Jahren gebe es diese, doch hinsichtlich Datentransparenz werden sich verweigert. Ein Gremium wie der G-BA schwebt Rüddel vor, um einheitliche Datenschutzstandards für Deutschland zu setzen. Doch so recht glaubt er nicht daran. „Wir werden eher bis 75 arbeiten, als mehr Datenschutz zu haben.“

Nach Aussage von Matthias Schweitzer glänzt Novo Nordisk mit Nachhaltigkeit. Die Produkte würden so wenig wie möglich mit dem Flugzeug bewegt, sondern mit dem Schiff mit Bio-Treibstoff.

Ein guter Abschluss, um anschließend die verschiedenen Weine zu kosten, zu vergleichen und vor allem zu loben. Zwei Weingüter präsentieren sich dafür: das Weingut Bunn Strebel, benannt nach den Winzern Lisa Bunn und Bastian Strebel, aus Rheinhessen, sowie die Werkstatt für Wein mit Dr. Hans-Joachim Jobelius, hauptberuflich gesundheitspolitischer Berater, und Edgar Lichter, mit Weinen aus Moselsteillagen. Ein Abend, der rundum gelungen ist – für den Kopf, die Gesundheit und das Wohlergehen.

 

Fina Geschonneck

 


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