Summer Event des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed)

Geteiltes Leid ist halbes Leid beim BVMed Summer Event
Der Blick auf den Bildschirm – es wird nicht besser
Das miese Ergebnis muss diskutiert werden: Thomas Ballast (TK) und Wolfgang Maatz (KKH) (r.)
Die Stimmung von Sebastian Zilch (bvitg) (l.) und Joachim M. Schmitt (BVMed) wird besser
Chima Abuba (BVMed, Hartmann AG) (r.) hat viel zu bereden mit Lukas Urech (Johnson & Johnson Medical)
Da wird schon wieder gelächelt: Mark Jalaß (BVMed, Lohmann & Rauscher) (l.) und Anton J. Schmidt (PEG)
Weg die Trauer bei Natalie Gladkow (bvitg), Jörg Marquardt, Benno Herrmann (beide gematik), Thilo Kaltenbach (Roland Berger GmbH), Thomas Eisenreich (Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland)
Joachim M. Schmitt (BVMed) mit Manfred Elff (BVMed, Biotronik)
Meinrad Lugan (BVMed, B. Braun), Anton J. Schmidt (PEG), Pflegebevollmächtigter Andreas Westerfellhaus (v.l.n.r.)
Gute Laune auch bei Oda Hagemeier (Eurocom) und Manfred Beeres (BVMed)
Stefan Widensohler (BVMed, Krauth Medical KG), Adelheid Jakobs-Schäfer (Sana Kliniken), Andreas Joehle (Hartmann AG) (v.l.n.r.)
Joachim M. Schmitt (BVMed), Christof Weingärtner (BAH), Manfred Beeres (BVMed), Frank Sitta MdB (FDP) (v.l.n.r.)


Alle zwei Jahre stehen die Organisatoren von Sommerfesten vor besonderen Herausforderungen. Grund: Es steht ein fußballerisches Großereignis – meistens unter Beteiligung einer deutschen Fußballnationalmannschaft. Bis jetzt jedenfalls. So dachte sich es sich sicherlich auch der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed).

Wenn die Deutschen spielen, kommen alle und lud am 27. Juni zum WM-Spiel Deutschland gegen Südkorea mit anschließendem Summer Event in seinen Innenhof ein. „Beides am gleichen Tag!? Beim BVMed ist beides möglich!“, so lautete das Motto der Einladung. Zwei Leinwände im Freien, ein Innenraum mit Stadionatmosphäre und diverse Fanartikel, die das Herz für die deutsche Mannschaft höher schlagen ließen, sprachen für ein hochmotiviertes Spiel der Besucher. Dass „die Mannschaft“ genügend Kampfgeist zeigen würde, war jedem Zuschauer eigentlich klar. Eigentlich. Das Wetter war bestens, die Getränke wohl gekühlt. Da konnte nichts schief gehen.

Doch was die Deutschen da abgeliefert haben und letztlich Südkorea siegte, verhagelte so manchem Gast den Abend. Björn Kleinert, Politikchef des BVMed, fragte frustriert, wer auf die Idee gekommen sei, mit Fußball das Sommerfest zu beginnen. Der Vorstandsvize der Techniker Krankenkasse (TK) sprach von einem „Tag der Schande“ für Deutschlands Fußball. Glühende Deutschland-Fans, wie Wilfried Reischl vom Bundesgesundheitsministerium, zogen sich zurück, um ihren Schmerz über den Ausstieg Deutschlands aus der WM erst einmal zu verarbeiten. Nachfragen wurden mit „beginnende Trauerarbeit“ beantwortet. Gäste zogen Vergleiche mit der Bundespolitik: Heißt das Aus für Deutschland auch das der Großen Koalition? Müssen jetzt Jogi Löw und Angela Merkel zurücktreten? Die Kellner hatten alle Hände voll zu tun, um jeden Gast mit einem Getränk zu versorgen.

BVMed-Vorstandsvorsitzender Dr. Meinrad Lugan begann denn auch seine Begrüßungsrede mit dem Hinweis, dass Rinderfilet – Antidepressiva – und Lachs – Antioxidantien – jetzt helfen würden, um die Misere zu verkraften. Beides sei reichlich da. Aus dem „Schlamassel“ könne man sich nur selbst herausziehen. Die Medizintechnik-Branche würde bei vielen Themen auf Umsetzung warten, wie bei der EU-Medizinprodukte-Verordnung. Die Engpässe seien absehbar, die Übergangsfrist viel zu kurz. Die Unterstützung der deutschen Politik sei gefordert. Beim Thema Nutzenbewertung würden schnellere Verfahren und eine bessere Methodik benötigt, die den Besonderheiten der Medizinprodukte gerecht werde.

Sehr gespannt sei der BVMed auch darauf, wie beim G-BA mehr Transparenz und Beteiligungsrechte seitens der Bundesregierung sichergestellt werden. Die jüngsten Ausschreibungen und die sogenannten Open House-Verträge im Hilfsmittelbereich würden nach Aussage von Lugan zeigen, dass die Krankenkassen den Willen des Gesetzgebers ignorieren: ein zweites Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung sei fällig. Ein e-Health-Zielbild erwartet die Branche sowie eine konkrete Strategie zur Umsetzung, und auch der Strategieprozess Medizintechnik müsse nun mal schneller vorangehen. Zum Schluss bat Lugan, sich vom Büfett reichlich zu bedienen. Das war übrigens auf die WM zugeschnitten mit Köstlichkeiten aus Deutschland, Schweden, Mexiko und Südkorea. Eine – nach dem Spiel – hoffnungsvoll gestimmte Teilnehmerin bekam übrigens eine WhatsApp ihres Gatten: „Glaub jetzt bloß nicht, dass die WM für mich vorbei ist.“

Der Abend gestaltete sich noch sehr fröhlich. Es wurde gescherzt und gelacht, eine ausgelassene Stimmung, bei der die Trauer dann keinen Platz mehr hatte.

 

Redaktion / Fina Geschonneck


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