Sommerfest des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH)

Vorstandsvorsitzender Jörg Wieczorek eröffnet das Sommerfest des BAH in Bonn.
Gruppenbild mit der Bundeswehr: Kai Joachimsen (BPI), Karl Broich (BfArM), Marina Schmidt (Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr), Jörg Wieczorek, Hubertus Cranz, Michael Hennrich (alle BAH) (v.l.n.r.)
Karl Broich (BfArM) bei seiner Rede
Die illustre Gesellschaft beim Sommerfest des BAH
Hubertus Cranz (BAH), Karl Broich (BfArM), Jörg Wieczorek (BAH) (v.l.n.r.)
Norbert Pahne (DIÄTVERBAND) (l.) mit Werner Knoess (BfArM)
Günter Auerbach (Dr. Pfleger Arzneimittel) (l.) und Stefan Koch (MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft)
Kai Joachimsen (BPI) und Henriette Starke (APOGEPHA Arzneimittel)
Hubertus Cranz (BAH) spricht vielleicht zur anstehenden Fusion zu Thomas Preis (Apothekerverband Nordrhein), Michael Hennrich (BAH) und Karl Broich (BfArM) (v.l.n.r.)
Ralf Mayr-Stein (Mylan Germany), Martin Katzenmeyer (Merz Therapeutics), Stefan Brinkmann (ehemals Merz Therapeutics) (v.l.n.r.)
Traugott Ullrich (Dr. Willmar Schwabe) (l.) und Felix König (DR. KADE)
Vielleicht bald Kollegen: Elmar Kroth (BAH) und Britta Ginnow (BPI) (r.)
Netzwerken im Garten des BAH


Bonn kann aufatmen. Wenn am 19. September die Fusion zwischen dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) klappt, wird der dann von der Mitgliederzahl größte Pharmaverband seinen Hauptsitz in der ehemaligen Bundeshauptstadt haben. Das kündigt Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender des BAH, beim diesjährigen Sommerfest an.

Seit Monaten ist die Fusion von BAH und BPI zumindest im Pharmabereich in aller Munde. Sie sei „absolut überfällig“, sagt Wieczorek bei seiner Begrüßungsrede. Es ist der zweite Anlauf. Nun soll es funktionieren, es muss und wird – vorausgesetzt am 19. September geben die Mitglieder grünes Licht und zwar mit 75-prozentiger Zustimmung. 97,5 Prozent aller Pharmafirmen werden dann unter einem Dach vereint sein mit Hauptsitz Bonn (mit eigener großer Immobilie) und Geschäftsstellen in Berlin und Brüssel.

Und Wieczorek wirbt bei den Gästen, den Unternehmern des BAH, um die Fusion. Egal, mit welchen Politikern, mit welchem Verband man rede: „Ausnahmslos alle sagen Das macht wirklich Sinn.“ Das Wichtigste sei, dass der Service des BAH aufrechterhalten werde. Mindestens genauso gut wie heute; mindestens 100 Prozent „oder ein paar Prozentpunkte mehr“, so der Vorstandsvorsitzende.

Der neue Verband werde „ein wenig schlanker, aber mit einer größeren Wahrnehmung.“ Die Landesstrukturen des BPI über den VCI sollen wohl erhalten bleiben. Derzeit gibt es sechs Landesverbände, die nach Aussage von Wieczorek sehr gut organisiert sind: „Vielleicht besser als beim BAH.“ Ein Sitz im Vorstand eines Vertreters sei angedacht. Über die Mitarbeiterzahl sagt er nichts, man wolle die „Top-Mitarbeiter“ erhalten. Wieczorek: „Die meisten nehmen wir mit, aber sicher nicht alle.“ Möglichst schnell wolle man für jeden Klarheit schaffen.

Als wolle er Wieczoreks Bekenntnis zum Hauptsitz Bonn flankieren, bekräftigt Festredner Professor Karl Broich vom BfArM die herausgehobene Rolle der Zulassungsbehörde – mit Sitz in Bonn. Der Behördenchef betont mehrfach, das BfArM werde sich den Herausforderungen stellen, beispielsweise bei den Verhandlungen zum geplanten Pharma-Package der EU oder bei seiner neuen Rolle in der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Die Routinedaten der GKV sollten bis Jahresende über das Forschungsdatenzentrum beim BfArM bis Jahresende für die Forschung online zur Verfügung stehen und perspektivisch in den Europäischen Datenraum eingespeist werden. Broich verweist auf das Gemeinsame zwischen BAH und BfArM. Das habe sich in der Pandemie gezeigt. Die europäischen Zulassungsbehörden wollten – unter Vorsitz des BfArM – in Zukunft weg von „kompetitivem“ Verhalten hin zu mehr Zusammenarbeit. Damit würden die Behörden einen ähnlichen Ansatz wie die Verbände BAH und BPI verfolgen.

Zum Abschluss gießt Broich – als loyaler Chef einer dem BMG nachgeordneten Behörde – dann doch noch etwas Wasser in den Wein. Man brauche den Dialog mit der Industrie: Es gehe nicht nur immer um mehr Geld für Arzneimittel.

Die Stimmung an diesem Abend – sie ist locker angespannt. Die Fusion ist in aller Munde. Wer wird wohl im kommenden Jahr dabei sein, wer nicht, wird sich gefragt. Da fällt kaum auf, dass in diesem Jahr kein Vertreter der Stadt Bonn redet.

Vorstandsvorsitzender Wieczorek hat bereits einen Namen für den dann starken Verband, wie er sagt: „VPI – Verband der pharmazeutischen Industrie“ ist sein Favorit.

 

Prof. Dr. Andreas Lehr


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