15 Jahre „Gesundheit trifft Zirkus“ des IKK e.V.

Flaschen und Stimme im Einsatz bei „GlasBlasSing“ bei der Jubiläumsveranstaltung des IKK e.V.
Hans Peter Wollseifer, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V., bei seiner Begrüßungsrede
Gute Stimmung bei den Gästen in der „Bar jeder Vernunft“
„GlasBlasSing“ im Einsatz
Gastgeber Jürgen Hohnl, Geschäftsführer des IKK e.V., eröffnet „Gesundheit trifft Zirkus“.
Johannes Nießen (Errichtungsbeauftragter BIPAM) (r.) mit Ute Teichert (BMG) (M.) und Dietrich Monstadt MdB (CDU) (l.)
Uwe Deh (IKK gesund plus) (r.) hat sichtlich Spaß mit Hans-Jürgen Müller (IKK e.V.) (M.) und Roland Engehausen (BKG) (l.).
Jörg Loth (IKK Südwest) (l.) mit Yves Rawiel (DAVASO)
Carola Engler (MD Bund) mit Jürgen Hohnl (IKK e.V.)
Drei Herren der Ersatzkassen: Dieter F. Märtens (TK), Oliver Blatt (vdek), Jörg Ide (TK) (v.l.n.r.)
Stefanie Stoff-Ahnis (GKV-SV) im Gespräch
Die Dame im Mittelpunkt: Jürgen Hohnl (IKK e.V.), Susanne Wagenmann (GKV-SV), Hans Peter Wollseifer (IKK e.V.) (v.l.n.r.)
Dietrich Monstadt MdB (CDU) (M.) erklärt vielleicht die Misere der Gesundheitspolitik Jürgen Hohnl (l.) und Hans-Jürgen Müller (beide IKK e.V.)


Wer hätte das gedacht. Seit 15 Jahren findet „Gesundheit trifft Zirkus“ des IKK e.V. in der „Bar jeder Vernunft“ statt. Anfangs belächelt, ist der kleine Verein eine nicht mehr wegzudenkende Größe innerhalb der GKV geworden. Und mit GtZ, wie Insider sagen, ist dem IKK e.V. ein wirklicher Coup gelungen: Kunst und Politik vereint in einem wunderschönen Ambiente; auch in diesem Jahr.

Flaschen stehen in diesem Jahr auf dem Programm; genauer Musik auf Flaschen. Hans Peter Wollseifer, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V., beschreibt es, dass sich die Gäste in die Welt der Flaschen entführen lassen sollen. Politische Vergleiche fallen daraufhin zahlreich im Publikum – und sollen an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden.

Wollseifer kritisiert in seiner Rede die Nichterfüllung von Aufgaben der Ampel mit Blick auf eine nachhaltige gerechte Finanzierung der GKV. Mit den ursprünglich für den 31. Mai 2023 vorgesehenen, dann erst im Januar 2024 veröffentlichten „Empfehlungen für eine stabile, verlässliche und solidarische Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung“ sei auf eine Umsetzung der Maßnahmen auf „wirtschaftlich bessere Zeiten“ verwiesen worden. Nicht gut für die GKV, denn die Prognose sieht düster aus, berichtet Wollseifer. Der GKV-Spitzenverband rechnet für 2024 aktuell mit einer Finanzierungslücke von bis zu sieben Milliarden Euro – ohne die zahlreichen neuen Gesetzesentwürfe mit eingerechnet. Ein Gast meint lakonisch hinsichtlich des SPD-Bundesgesundheitsministers: nach mir die Sintflut.

Mit Blick auf die soziale Pflegeversicherung sieht es noch dramatischer aus. Für dieses Jahr wird nach Aussage von Wollseifer ein Finanzloch in Höhe von mehr als eine Milliarde Euro prognostiziert, für 2025 sogar in Höhe von drei Milliarden Euro. Empfehlungen für eine stabile und dauerhafte Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung sollte das BMG auch hier vorlegen – bisher Fehlanzeige.

Wollseifer appelliert dann an die Politiker, das Thema gestaffelter bzw. erweiterter Mutterschutz endlich anzupacken. Nach jetziger Rechtslage gebe es bei Fehlgeburten für Frauen, die ihr Kind bis zum letzten Tag der 23. Schwangerschaftswoche verlieren, keinen Anspruch auf einen Mutterschutz. Nur 24 Stunden später, also am ersten Tag der 24. Woche, würden ihnen 18 Wochen Mutterschutz zu. Das müsse sich ändern.

Sich zur Rolle und Funktion der sozialen wie gemeinsamen Selbstverwaltung bekennen und nicht als „Lobbygruppen“ verunglimpfen lassen, dies sei für Wollseifer wichtig. Adresse ist augenscheinlich der Bundesgesundheitsminister, der Selbstverwaltung, aber auch Verbände und andere Organisationen immer wieder abfällig als „Lobbygruppen“ bezeichnet. An einem Strang ziehen – gemeinsam – darauf verweist Wollseifer zum Schluss seiner Rede.

Das muss das Trio von „GlasBlasSing“ auf jeden Fall, sonst klappt die Vorstellung nicht. Und sie gelingt mehr denn je – ist abwechslungsreich, witzig und voller Überraschungen. Die drei Männer kommen aus dem Harz, konkret aus Halberstadt, und machen seit mehr als 20 Jahren Musik mit den verschiedensten Flaschen; auch selbstgebaut, sehr kompliziert aussehend und vor allem ideenreich. Angefangen haben sie als Straßenmusiker hier in Berlin, mittlerweile touren sie durch Deutschland, Österreich und Schweiz. So lässt sich also auch Leergut musikalisch verwenden. Zum Schluss gibt es eine alkoholfreie Gin-Alternative. Vielleicht tauchen auch diese Flaschen bald im Programm auf.

Gut gelaunt strömen die Gäste in den Garten der „Bar jeder Vernunft“, lassen es sich am Grill oder Büffet das Essen schmecken. Und es wird an diesem Abend oft angestoßen: auf die nächsten 15 Jahre GtZ und IKK e.V.; mindestens.

 

Fina Geschonneck 


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