15.04.2020
Souverän ist, wer über hinreichend Daten verfügt und sie zu nutzen weiß. In sprachlicher (!) Anlehnung an den deutschen Staatsrechtler und Philosophen Carl Schmitt beschreibt dies das Grundgesetz des 21. Jahrhunderts. Die relevanten Player im Gesundheitswesen haben das inzwischen erkannt und ringen um ihre Souveränität, getrieben auch von der Sorge, dass die internationalen Datenkonzerne die neuen Souveräne werden können. Die Nutzung ihrer Daten ist für die Gesetzliche Krankenversicherung eine relevante Zukunftsfrage. Der nachfolgende Beitrag geht am Beispiel des Themas Marktzugang der Frage nach, welche Daten der gesetzlichen Krankenversicherung vorhanden sind …
08.04.2020
Südkorea und die Corona-Krise
Die Corona-Pandemie führt den Blick in andere Länder. Dabei wird auch die Frage gestellt: Welchen Einfluss haben das Regierungssystem und die Organisation des Gesundheitswesens auf die mehr oder weniger erfolgreiche Bekämpfung der Krankheit. Die Beispiele von China und Südkorea liegen auf der Hand, weil sie Europa im Verlauf der Pandemie einige Monate voraus sind und offensichtlich Erfolg bei der Eindämmung der Infektionen haben. Bei China wird spekuliert, wieweit das diktatorische Regime und die staatliche Organisation des Gesundheitssystems dazu beigetragen haben. Bei Südkorea zeigt sich dagegen, dass auch ein Land mit …
08.11.2019
Digitalisierung ist auch eine Kulturfrage
Das neue Buch „Zukunft der Gesundheit – vernetzt, digital, menschlich“ soll als Impulsgeber für Entscheider aus Politik, Gesellschaft und Gesundheitswesen dienen. Mit einem klaren Ziel: Eine Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung zu erreichen.
Die Strukturen im deutschen Gesundheitswesen werden sich in den nächsten zehn Jahren stärker verändern als in den 100 Jahren zuvor. Wie die Elektrizität zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Leben der Menschen grundlegend verändert hat, wird dies jetzt die Digitalisierung tun. Die 32 Autorinnen und Autoren des Buches, das von TK-Chef Dr. Jens Baas, herausgegeben wurde, leisten dazu …
15.03.2018
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn:
1. Einleitung
Am 14. März 2018 wurde Jens Spahn (CDU) zum Bundesminister für Gesundheit ernannt. Welche politischen Initiativen sind vom neuen Minister zu erwarten? Einer Faustregel folgend ist politische Gestaltung nicht zuletzt das Produkt aus einerseits machtpolitischen Möglichkeiten und dem Willen, diese zu nutzen, wie auch andererseits inhaltlicher Ideen und politischer Überzeugungen – wobei das Mischungsverhältnis variieren kann.
2. Wille zur Macht und Provokation als Methode
Noch kurz vor seiner Vereidigung stand Spahn im Zentrum eines politischen „Shitstorms“, nachdem er in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe betont hatte: „Hartz IV …
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