08.04.2020
Mehr Leistung und weniger Zeit – mit der leistungsorientierten Vergütung im Gesundheitswesen zählt jede Minute. Das gilt auch für den Kontakt zwischen Arzt und Patient. Ärzte müssen immer häufiger in kürzester Zeit adäquate Behandlungsentscheidungen treffen, um den Ansprüchen gerecht zu werden. Um die Therapieentscheidungen von Ärzten zu unterstützen, werden zunehmend Entscheidungshilfen wie Therapieleitlinien oder expertenbasiertes Feedback eingeführt. Es stellt sich nun die Frage, in welchem Ausmaß solche Entscheidungshilfen zu einer Optimierung von ärztlichen Therapieentscheidungen beitragen. Eine deutsche Studie untersucht erstmalig, inwieweit die Entscheidungen zur Antibiotikagabe von Kinderärzten durch Feedback von …
Der Deutsche Ärztetag kann Erneuerungen im Gesundheitswesen befördern – oder auch nicht. Zum 121. Mal fand er Anfang Mai in Erfurt statt. Das »Parlament der Ärzteschaft« mit insgesamt 250 Abgeordneten aus den 17 Ärztekammern debattierte über Regelungen zum Berufsrecht, erarbeitete und verabschiedete Positionen zur aktuellen Gesundheits- und Sozialpolitik. Grund genug, den diesjährigen Ärztetag einer politischen Bewertung zu unterziehen – mit folgenden Thesen:
• Die Bundesärztekammer (BÄK) setzt die Tagesordnungspunkte (TOP) Deutscher Ärztetage (DÄT) mit einigem Vorlauf fest. Gesundheitspolitisch Aktuellem widmen sich die Abgeordneten traditionell in TOP I – einer …
01.05.2021
„Wollen wir noch mehr Markt- und Profitorientierung zulassen oder mehr Orientierung am Gemeinwohl?“
Jens Spahn gilt als einer der fleißigsten Gesundheitsminister. Und sein Tempo war zunächst überaus beeindruckend: „20 Gesetze in 20 Monaten“, so hieß es, „das hat noch kein Gesundheitsminister zustande gebracht!“ Nur: Geschwindigkeit allein ist noch keine Qualität. Und so manch eine Ungenauigkeit in den Gesetzen dürfte dem/der künftigen Gesundheitsminister bzw. Gesundheitsministerin noch auf die Füße fallen.
Und anders als sein Vorgänger Hermann Gröhe hat sich Spahn nicht einfach auf die Abarbeitung des Koalitionsvertrages beschränkt. Er hat bereits weit vor der neuen Situation, die durch die Corona-Pandemie entstanden ist, versucht, eigene …
Eine „Revolution“ hatte Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit seiner geplanten Krankenhausreform angekündigt. Nach den Abstimmungen mit den Bundesländern vor der parlamentarischen Sommerpause sprach er dann nur noch von „einer Art Revolution“. Wer die Berichterstattung in den Medien verfolgt und vor allem Gespräche über die geplante Krankenhausreform führt, dem fällt auf, wie viele Beteiligte und Beobachter die Reform schon abgeschrieben haben.
Das beherrschende Narrativ scheint das Bild vom Tiger und dem Bettvorleger zu sein. Gegen Lauterbach spricht auch die Empirie: So stellt Prof. Dr. Nils Bandelow als Ergebnis der Analysen zurückliegender Reformbemühungen fest: …
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