12.11.2018
„Treffpunkt Krankenhaus“ beim Deutschen Krankenhaustag
In den Räumen einer Ärztekammer findet sich so manches. Doch nur im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft steckt darin sogar ein Konzertsaal. Ganz wunderbar, wenn aus Anlass des Deutschen Krankenhaustages dorthin zur Abendveranstaltung „Treffpunkt Krankenhaus“ eingeladen wird wie am 12. November. Denn es folgt nach kurzer Begrüßung, köstlichen Speisen vom reichhaltigen Buffet und Zeit zum Austausch bei leiser Hintergrundmusik ein kulturelles Sahnehäubchen als Krönung des Abends. In diesem Jahr war es die Opernband „The Cast“.
Zu verdanken ist der Konzertsaal in weinroter Hülle unter dem Dach mehrerer ärztlicher Organisationen in der Tersteegenstraße dem ehemaligen Ärztekammerpräsidenten von Nordrhein, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, lange Jahre auch Präsident der Bundesärztekammer. Seine Musikleidenschaft und sein Können als Violinist waren bekannt. Zu Ehren seines 70. Geburtstags im Herbst 2010 gab es auch ein Konzert in „seiner“ Kammer.
Beim „Treffpunkt Krankenhaus“ begrüßte Gerd Norden, einer der beiden Geschäftsführer der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag, nun knapp und präzise: mit einem speziellen „Masterplan K“. Er verweise für den Abend auf die zwei wichtigen K namens Kalorien und Konversation. Später spiele, Stichwort Kultur, die Kultbank „The Cast“. Danach sei dann Zeit für den Kehraus.
Die Gäste ließen es sich nicht zweimal sagen. Im hohen Foyer der durch ein gemeinsames Dach verbundenen Häuser spazierte man zum Buffet, das einem appetitlichen Markt glich. Liebhaber deftiger Speisen wählten als Vorspeise Rheinischen Heringssalat, Blutwurst oder Zwiebelmett. Aber auch diverse Salate standen zur Auswahl. Auch beim Hauptgang hatte man die Qual der Wahl: Reibekuchen, wahlweise mit Lachs oder Apfelmus? Gänsekeule oder doch Rinderroulade? Königsberger Klopse oder lieber Linguine? Man kostete von diesem und jenem, plauderte und entspannte sich bei dezent jazziger Musik von Uli Hanke & Band. Für einen Nachtisch oder einen kleinen Käseteller blieb genügend Zeit. Doch gegen 21.30 Uhr erkundigte sich Norden, ob es denn gemundet habe, und bat zum Ortswechsel in den Konzertsaal.
Dort präsentierten sich die sechs Sängerinnen und Sänger und der Pianist von „The Cast“, einer Opernband, die klassische Arien schmettert. Allerdings in teilweise ungewöhnlichen Arrangements, flippigem Outfit und unter Umgehung der opernüblichen Benimmregeln: Man dürfe gern fotografieren und filmen und das Ganze dann unter dem Hashtag #Thecastmusic veröffentlichen, hieß es. Doch so lässig „The Cast“ auftrat, die Sängerinnen und Sänger sind offenbar formstreng ausgebildet. Der Konzertsaal schien fast zu klein für die Stimmgewalt, die das Ensemble entfaltete, ob mit dem bekannten Gefangenenchor aus „Nabucco“, dem sentimentalen „Dein ist mein ganzes Herz“ aus „Land des Lächelns“ oder auch einem sechsstimmigen „O sole mio“. Die Zuhörer nahmen die Einladung von „The Cast“ an: Es wurde geknipst und gefilmt mit den Smartphones und am Ende auch mitgesummt. Oper einmal anders – das gefiel sehr.
Redaktion / Sabine Rieser
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