11.01.2021
Das Bund-Länder-Gesamtkonzept für die Reform der Gesundheitsberufe steht weiter aus. Doch Jens Spahn treibt die Modernisierung voran, von A bis Anästhesietechnischer Assistent über H wie Hebamme bis Z wie Zahnarzt. Etliche Berufsgesetze und Prüfungsordnungen wurden zuletzt reformiert, als der Bundesgesundheitsminister noch zur Schule ging. Der Bund braucht zwar reformwillige Bundesländer. Denn er kann Schulgeldfreiheit, höhere Ausbildungsvergütungen oder Akademisierung nicht ohne sie durchsetzen. Doch Fachkräftemangel, Mobilität in Europa, EU-Rechtsetzung sowie selbstbewusstere nicht-akademische Heilberufe treiben alle an – Teil 2 der Analyse.
Dass nicht die Ärzteschaft im Fokus wichtiger gesundheitspolitischer Reformen steht, …
Während sich die politische Klasse auf Clubhouse tummelt, wird in Gesundheitsämtern fleißig gefaxt. Ein verheerendes so wie falsches Bild von einer Bereitschaft zum Wandel. Viele Gesundheitsämter sehnen sich nach Digitalisierung, wobei Zurückhaltung und Vorbehalte vielmehr Ausdruck eines kulturellen Bruchs sind.
Schon während der ersten Welle dieser Pandemie entstand in vielen Gesundheitsämtern die Sorge, dass die Nachverfolgung von Kontaktketten nicht mehr gewährleistet werden kann. Dabei stellen unter wirksamen Kontaktbeschränkungen die bekannten Inzidenzschwellen keine größeren Probleme dar, da eine Indexperson im Regelfall nur wenige Kontaktpersonen hat. Das ändert sich schlagartig, wenn das …
02.09.2020
Die Lehren aus Corona für Brandenburg
Anfang des Jahres waren wir in Brandenburg genauso im Ungewissen, was da mit dem neuen Corona-Virus auf uns zukommt, wie alle anderen auch. Wir kannten die Bilder aus Wuhan und aus Bergamo, die vielen Toten, hoffnungslos überforderte Ärztinnen und Ärzte und Patientinnen und Patienten auf überfüllten Krankenhausfluren. Niemand wusste, ob uns ähnliche Szenarien bevorstehen. Wir standen vor einer historischen Herausforderung ohne Blaupause.
Unser primäres Ziel war es, die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, auf alles vorbereitet zu sein und eine Überlastung unseres Gesundheitssystems mit allen Mitteln zu verhindern. Das haben …
13.06.2018
Woher die Fachkräfte nehmen?
Seit mehr als zwei Jahrzehnten kämpfen die mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsländer auch im Gesundheitswesen mit ihren jeweiligen Transformationsprozessen. Deutschland hat indirekt von der massiven Unterfinanzierung der dortigen Gesundheitssysteme profitiert. Schließlich zieht es seit vielen Jahren abertausende von osteuropäischen Pflegekräften und Ärzten gen Westen. Fraglich ist aber, ob das so bleibt.
So groß die Hoffnungen vieler Osteuropäer auf bessere Zeiten durch den Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 auch waren – es folgten herbe Enttäuschungen. Denn anstelle der ersehnten positiven Entwicklungen durch die Transformation von kommunistischen Konzepten im Gesundheitssystem hin …
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