PHAGRO entdeckt für seinen ersten parlamentarischen Abend eine neue Location

PHAGRO-Geschäftsführer Michael Dammann (l.) und Thomas Porstner begrüßen die Gäste beim ersten parlamentarischen Abend.
Marcus Freitag, Vorstandsvorsitzender von PHAGRO, setzt auf Austausch in der Arzneimittelversorgung.
Wertschätzung für den vollversorgenden Pharmagroßhandel von Martina Stamm-Fibich MdB (SPD)
Thomas Müller (BMG) nennt keinen Termin für die Apothekenreform.
Anja Klauke (BPI) und Jan Hensmann (BMG)
Volles Haus beim parlamentarischen Abend
Ein lachender Thomas Müller (BMG)
Tino Sorge MdB (CDU) sieht Handlungsbedarf bei Arzneimittellieferengpässen.
Marcus Freitag, Michael Dammann und Tabea J. Krause (alle PHAGRO) (v.l.n.r.)
Beeindruckendes Ambiente der Bar im „LaFlor Berlin“
Marcus Freitag (PHAGRO) mit Tino Sorge MdB (CDU) im angeregten Gespräch
Reimar Buchner (Gleiss Lutz) mit Ulrike Elsner (vdek)
Die Leistungen des pharmazeutischen Großhandels auf einen Blick
Michael Kuck (NOWEDA), Alexander Müller (DAZ), Wilfried Hollmann, Thomas Trümper (PHAGRO) (v.l.n.r.)
Thomas Porstner (PHAGRO) im intensiven Gespräch mit Martina Stamm-Fibich MdB (SPD)
Willkommen beim ersten parlamentarischen Abend von PHAGRO


Der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO) hat sich für seinen ersten parlamentarischen Abend eine ganz neue Location ausgesucht – das „LaFlor Berlin“ in der Französischen Straße 15. In den 1980er Jahren befand sich in diesem Gebäude die „Bar Rouge Gentlemen’s Club“, ein exklusiver Club, der für sein stilvolles Ambiente bekannt war. Jetzt ist dies ein moderner und weltoffener Veranstaltungsort – für PHAGRO passender denn je. 

Die Sicherung der Arzneimittelversorgung in Deutschland heute und in Zukunft liegt PHAGRO vor allem am Herzen: „Lassen Sie uns das machen, was wir am besten können, die Versorgung der Apotheken und der Patienten sicherstellen. Schaffen Sie dafür die notwendigen Rahmenbedingungen und lassen Sie uns nicht im Stich!“: Diese zentrale Bitte an die Politik äußert Marcus Freitag, Vorstandsvorsitzender von PHAGRO, in seiner Begrüßung und erhält dafür großen Beifall der zahlreichen Gäste. Aktuell sei ein Austausch dringender als je zuvor. Als Herausforderung sieht er vor allem die Themen Lieferengpässe, Unterfinanzierung der Arzneimittelinfrastruktur sowie neue Player im Arzneimittelmarkt. Das hohe Leistungsniveau der vollversorgenden Pharmagroßhändler stünde auf dem Spiel. Dabei erwähnt er auch das BGH „Skonto“-Urteil vom 8. Februar 2024. Dort entschied der BGH, dass pharmazeutische Großhändler bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an Apotheken keine Skonti gewähren dürfen, die den gesetzlich festgelegten Mindestpreis unterschreiten.

Martina Stamm-Fibich MdB, SPD, bringt ihre Wertschätzung gegenüber dem vollversorgenden Pharmagroßhandel zum Ausdruck, der in der Vergangenheit ein verlässlicher Partner in Zeiten der Arzneimittelknappheit war. Sie betont, dass sich das Generika-Angebot in Deutschland nicht weiter verschlechtern dürfe. Perspektivisch wird man sich auch in der nächsten Legislaturperiode mit der Arzneimittelversorgung auseinandersetzen. Als potenzielles Thema sieht sie die Korrektur von Informationsdefiziten, um langfristig einen besseren Marktüberblick zu erhalten.

Für ihre Rede hat sich Martina Stamm-Fibich ein provisorisches Podium aus Arzneimittellieferkisten zusammengestellt. Thomas Müller, Abteilungsleiter für Arzneimittel im BMG, erhöht das Podium, setzt noch eine Kiste drauf. Ob aus symbolischen oder körpergrößenbedingten Gründen, ist nicht klar. Müller erklärt die flächendeckende Arzneimittelversorgung als zentrales Ziel seiner Behörde. Die Rolle der Pharmagroßhändler sei durch die Pandemie für die Politik noch deutlicher geworden.

Im Zusammenhang mit dem „Skonto“-BGH-Urteil versichert er, dass der Bundesgesundheitsminister die Notwendigkeit einer gesetzlichen Änderung erkannt habe. Deswegen habe man hierzu im Referentenentwurf zur Apothekenreform einen Vorschlag unterbreitet. Er könne nicht sagen, wann es mit der Apothekenreform weitergeht, teilt er dem verblüfften Publikum mit. Man habe derzeit schließlich eine Vielzahl an notwendigen Reformen, wiegelt er ab.

Tino Sorge MdB, CDU, schlägt als schnelle Lösung zum „Skonto“-Urteil eine Änderungsregelung vor, die an einem an derzeit diskutierten Gesetz angehängt wird. Auch bei den vorherrschenden Arzneimittellieferengpässen sieht er Handlungsbedarf. Nur Vorschläge zu machen, würde nicht ausreichen. Man müsse zeitnah in die Umsetzung kommen.

Mit diesen Impulsen werden die Gäste vom ersten Obergeschoss in das Erdgeschoss des „LaFlor“ geleitet. Es gibt eine Foto-Wand mit den wichtigsten Fakten zum Pharma-Großhandel. Das „Flying-Buffet“ ist wohlschmeckend, die Getränkebar reichhaltig. Dieser erste parlamentarische Abend von PHAGRO ist auch dank der neuen Location gelungen.

 

Dr. Ines Niehaus


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