28.01.2025
Neujahrsempfang der BZÄK im Naturkundemuseum Berlin

















Ärzte- und Zahnärzteschaft laden im Januar zu ihren Neujahrsempfängen. Den krönenden Abschluss bildete die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), zum zweiten Mal wählte sie das Berliner Naturkundemuseum in Mitte. Und die Gäste kamen zahlreich.
Die langen Schlangen vor dem Museum suchte man in diesem Jahr vergeblich. Zügig und ohne Wartezeiten konnten die Gäste den Dinosaurier in der Eingangshalle in Augenschein nehmen. Kurz vor der Bundestagswahl geht es bei den Zahnärzten um viel. Die Forderungen nach einem Gesundheitspolitikwechsel wurden in den Reden sehr deutlich.
Der BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz machte zu Anfang seiner Rede klar: Die Zahnmedizin sei der Goldstandard für Prävention. Seit 1980 habe man 68 Prozent weniger Anteile am GKV-Topf. Er bemängelte, dass angesichts dieser Leistung die Zahnärzte in keinem Wahlprogramm direkt berücksichtigt wurden.
Auch die Zahnärzteschaft bedürfe gesundheitspolitischer Unterstützung, um Nachwuchs in der ambulanten Versorgung zu generieren, so Benz. Junge Zahnärzte müssten wieder Lust bekommen, eine Praxis zu eröffnen. Diese Forderung fände sich leider auch nicht in den Wahlprogrammen wieder. Man habe auch nicht mehr genug Einzahler für das Sozialversicherungssystem. Nur drei Wahlprogramme (CDU, SPD, BSW) würden diese Krise thematisieren. Den Dukatenesel werde man nicht finden. Die einzige Möglichkeit seien Einsparungen. Benz appellierte abschließend: „Last uns eine starke Bundesregierung wählen, die auch den Mut für notwendige Reformen hat!“
Kirsten Kappert-Gonther MdB (Grüne), die amtierende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, griff Themen des BZÄK-Präsidenten auf. Sie lobte die Berufsgruppe der Zahnärzteschaft für den maßgeblichen Beitrag zur Prävention. Gute Zahn- und Mundgesundheit sei die Grundlage für mehr Teilhabe. Sie verwies darauf, dass man im Rahmen dieser Legislaturperiode schon viele wertvolle Schritte in die Richtung zur Entbürokratisierung gemacht habe. Als Beispiel nannte sie die Einführung der elektronischen Patientenakte.
Auch der KZBV-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges forderte abschließend einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik. Durch weniger Bürokratie müsse man bessere Rahmenbedingungen für die Niederlassung schaffen. Eine verlässliche und stabile Zusammenarbeit von Politik und Selbstverwaltung habe es in der letzten Legislaturperiode nicht gegeben. Zukünftig müsse es wieder so sein, dass die Politik den Rahmen setzt und man die Ausgestaltung der Selbstverwaltung überlässt.
An den schmackhaften Buffetständen ließ es sich gemeinsam gut spekulieren und auch Pläne schmieden für die Zeit nach der Wahl.
Dr. Ines Niehaus
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