13.05.2025
Klassentreffen beim politischen Abend des MD Bundes








Es hat schon ein wenig vom ersten Schultag nach den Sommerferien. Wer ist alles noch dabei, sind Neue in der Klasse. Wie war die „freie Zeit“ in den vergangenen Wochen? Der Medizinische Dienst Bund (MD Bund) hat geladen – zum ersten politischen Abend nach der Bundestagswahl. Lange hat man sich nicht gesehen, wenig Konkretes gab es zu besprechen. Die Zeit war geprägt von wochenlangen Spekulationen. Heute ist so etwas wie der Tag der Gewissheit. Jetzt ist klar, wer neu und geblieben ist, und wer die Schule wechseln musste.
Die Location kann nicht besser gewählt werden – die Wartehalle in Berlin-Mitte. 1842 als Kopfbahnhof eröffnet, ist dieser Ort noch weitgehend unentdeckt. Und viele sind gespannt, ob die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken kommt.
Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender, und Carola Engler, Vize-Vorständin, hätten sich sehr gefreut. Abgesagt aus terminlichen Gründen, heißt es aus dem BMG. Gronemeyer hatte den Eindruck, dass die Terminverhinderung die ganze Spitze des BMG betrifft, wie er sagt. Auf der einen Seite hätte man sich den Besuch gewünscht, auf der anderen Seite sei die neue Bundesregierung so kurz im Amt. Gronemeyer: „Wir interpretieren das so, dass dort mit Hochdruck gearbeitet wird an der neuen Gesundheits- und Pflegepolitik.“ So kann man es auch sehen und vor allem hoffen.
Gronemeyer kommt dann auf den Koalitionsvertrag zu sprechen und gibt schon mal die Richtung vor: Weiterführung der Krankenhausreform, große Pflegereform, Entbürokratisierung, Strukturreformen in der GKV, Digitalisierung – und die Finanzierbarkeit in Kranken- und Pflegeversicherung. An vielen Stellen dränge die Zeit.
Vize-Vorständin Carola Engler hat sich ein Motto für diesen Abend gesucht. „Alles neu macht der Mai – ein Zeichen des Aufbruchs, der Erneuerung“, so ihre Worte. Es gelte dem demografischen Wandel und der Finanzierbarkeit begegnen zu können. Die politischen Veränderungen wolle der MD Bund mit den MD in den Ländern konstruktiv mitbegleiten. Die Ziele seien klar: Versorgungsqualität, Bedarfsgerechtigkeit und Versorgungssicherheit. Möglichst aufwandsarme Prüfungen wollen die Medizinischen Dienste realisieren, „die dennoch eine Harmonisierung zwischen Prüftiefe, aber auch dem notwendigen Aufwand dafür“ umsetzen wollen. Die Menschen müssten sich darauf verlassen, dass die Leistungen auf hohem Niveau erbracht würden.
Nach den Reden ist Zeit, die Neuen zu begutachten. Erste Mitarbeiter von Bundestagsabgeordneten sind gesichtet und werden zugleich von Journalisten, Politikreferenten und Geschäftsführer in Beschlag genommen. Man will und muss sich bekanntmachen, ein Zeichen des Verbandes oder der Zeitung setzen. Geplaudert wird an diesem Abend reichlich, es gibt sich viel zu erzählen und vor allem zu mutmaßen, was in dieser Legislatur kommt oder eben auch nicht. Bei kleinen Snacks und kalten Getränken ist der Abend kurzweilig und ein guter Einstieg für die kommende Zeit.
Fina Geschonneck
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