13.07.2020
Hessen bleibt besonnen – auch in herausfordernden Zeiten
Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration
Hessen ist bisher vergleichsweise gut durch die COVID-19-Pandemie gekommen. Dank der gemeinsam ergriffenen Maßnahmen und der hohen Disziplin der Bevölkerung konnten wir eine Überlastung unseres Gesundheitssystems verhindern. Unser enger Austausch mit medizinischer Praxis und Wissenschaft hat dafür gesorgt, dass wir unser Motto „Hessen bleibt besonnen“ auch wirklich mit Leben füllen konnten: Der präzise Blick auf das Infektionsgeschehen ist die wichtigste Voraussetzung um abzuwägen, welche Einschränkungen wir den Bürgerinnen und Bürgern zumuten müssen. Dies gilt nun genauso für die schrittweisen Lockerungen der Corona-Verordnungen, die uns eine vorsichtige Rückkehr in den Alltag ermöglichen.
Schub für die sektorenübergreifende Versorgung
Im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration wurde ein Sonderbeauftragter ernannt, und es wurden Planungsstäbe gebildet, die mit den Akteuren des gesamten Gesundheitswesens – stationär, ambulant, öffentlicher Gesundheitsdienst – eng zusammenarbeiten. Diese Kooperation hat einen zusätzlichen Schub für die sektorenübergreifende Versorgung bewirkt. Darüber hinaus haben wir für jede der sechs hessischen Krankenhaus-Versorgungsregionen koordinierende Krankenhäuser bestimmt. Sie haben nicht nur die Krankenhäuser untereinander vernetzt, sondern auch alle wichtigen Beteiligten, wie die Kassenärztliche Vereinigung, die Gesundheitsämter, den Rettungsdienst, die Betreuungs- und Pflegeaufsicht, aber auch den Katastrophenschutz, an einen Tisch gebracht. Diese Struktur hat sich sehr bewährt.
Regelmäßige Telefon- und Videokonferenzen mit den Behörden unter unserer Fachaufsicht haben einen ständigen Informations- und Erfahrungsaustausch gewährleistet und das einheitliche Handeln des öffentlichen Gesundheitsdiensts im Land erleichtert. Im Verbund mit unserem Haus wurde so eine Struktur geschaffen, die die Gesundheitsämter im Bedarfsfall bei der Kontaktpersonennachverfolgung personell unterstützt.
Neuinfektionen in Hessen auf konstant niedrigem Niveau
Der öffentliche Gesundheitsdienst hat durch sein konsequentes, engagiertes Handeln entscheidend dazu beigetragen, dass die Zahl der Neuinfektionen in Hessen drastisch reduziert werden konnte und sich derzeit auf einem konstant niedrigen Niveau bewegt. Die Beratung und Isolierung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten, die Ermittlung und strikte Nachverfolgung von Kontaktpersonen und Quarantänemaßnahmen sind effektive Instrumente. Diese Aufgabe war und ist personalintensiv und anstrengend – aber der Einsatz hat sich gelohnt!
Zur erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie hat die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, dem Katastrophenschutz und den Feuerwehren ebenso beigetragen. Sie hat es ermöglicht, in kurzer Zeit viele Schutzausstattungen zu beschaffen und zu verteilen.
Intensiver Dialog mit Bund, Ländern und Robert Koch-Institut
Nicht zuletzt haben wir die vielfältigen Herausforderungen durch SARS-CoV-2 auch deshalb bisher so gut gemeistert, weil Hessen sich intensiv mit den anderen Bundesländern, dem Robert Koch-Institut und dem Bundesgesundheitsministerium austauscht.
Alle diese Maßnahmen waren und sind dafür ausgelegt, dass sie im Bedarfsfall zügig an den aktuellen Bedarf angepasst werden können. Sehr gewinnbringend ist auch mittel- und langfristig die stärkere regionale Vernetzung, die die Planungsstäbe angestoßen haben. Sie wollen wir verstetigen.
Wir halten zusammen und geben aufeinander acht
Die Hessische Landesregierung hat zur Eindämmung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 wirksame, aber auch sehr weitgehende Maßnahmen getroffen. Das ist uns nicht leichtgefallen. Die Bürgerinnen und Bürger haben die damit verbundenen persönlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen aber ganz überwiegend akzeptiert und nach meinem Eindruck versucht, aus der nicht einfachen Situation das Beste zu machen. Es ist eine ermutigende Erfahrung, dass der Bürger- und Gesellschaftssinn gerade durch diese Krise belebt wurde. Ich hoffe, dass der so gestärkte Zusammenhalt auch nach der gemeinsamen Bewältigung der Krise erhalten bleibt.
Zu hoffen bleibt, dass wir solche Einschränkungen kein weiteres Mal benötigen. Das hessische Gesundheitssystem wollen wir auf die vielleicht noch anstehenden Herausforderungen optimal vorbereiten. Mein Ministerium und ich selbst stehen hierzu im dauerhaften Austausch mit allen Beteiligten.
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