21.09.2023
Gesellschaftsabend des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes mit gewählter Doppelspitze
Neuer Name und eine echte Doppelspitze. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband lässt es aus gutem Grund im Berliner Wintergarten Varieté an diesem Abend ordentlich krachen. Die Stimmung ist beim Gesellschaftsabend hervorragend. Die von der Delegiertenversammlung frisch gewählten Bundesvorsitzenden Dr. Markus Beier und Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth zeigen nicht nur Einigkeit. Es ist auch zu spüren. Und die gemeinsam agierenden Chefs, die ersten in der gesundheitspolitisch relevanten Verbändelandschaft, auch satzungsgemäß verankert, machen schon mal klar: Politik kann sich auf uns verlassen, aber nur zu unseren Bedingungen.
„Mad Magic“ heißt das aktuelle Programm des Wintergarten Varieté – ein leichter Übergang zum Hausärztinnen- und Hausärzteverband, wie Markus Beier meint. Die Politik verlange, dass die Hausärzte immer wieder zaubern – und am Ende würden die sich immer „mad“ fühlen. Die Stimmung sei noch nie so angespannt und frustriert wie derzeit in den hausärztlichen Praxen, sagt Beier. Der Verband sei kooperativ, wie jetzt beim Hitzeschutz. Dennoch sind die Hausärzte unzufrieden und haben Sorge: beim Einsatz der Telematikinfrastruktur, des e-Rezeptes.
Politische Zeichen seien wichtig, wie die Ankündigung der Entbudgetierung, das heißt aber für die Hausärzte morbiditätsbedingte Gesamtvergütung oben drauf, kurz MGV plus. Das müsse in diesem Jahr zum Tragen kommen. Beier stellt schon mal klar: „Wir werden an keiner Aktion teilnehmen, wo nicht klargestellt ist, dass die MGV plus dabei ist.“
Die parlamentarische Staatssekretärin im BMG, Sabine Dittmar, sagt zwar, dass die Entbudgetierung vollständig kommen werde. „Derzeit ist sie in Vorbereitung.“ Gedankt wird mehrmals. Und sie setzt darauf, dass die Hausärzte sich weiter einbringen und unterstützen werden. „Da bin ich mir sicher.“
Nicola Buhlinger-Göpfarth nimmt es zur Kenntnis und macht denn Druck. Das Vorhaben müsse endlich eingelöst werden – und zwar mit MGV plus. Eine weitere Ankündigung von ihr folgt. Man wolle sich dem „Wahnsinn-EBM“ annehmen und Reformvorschläge erarbeiten.
Und dann geht sie dazu über, dass man auch mal abschalten müsse. Charmant bedankt sie sich am „Welttag der Dankbarkeit“, wie sie einwirft, dass so viele Gäste gekommen seien. Nach gutem Essen mit freundlichem Personal, das immer zur Seite steht, geht die Post im Wintergarten ab. Die Band „King Kamehameha Club Band“ zieht viele Gäste auf die Tanzfläche, „DJ Noppe“ sorgt zudem für gute Stimmung.
Zahlreiche Erinnerungsfotos werden in der prachtvollen Toilettenanlage gemacht – in der Theaterlandschaft bundesweit wohl einmalig. Ein Abend, der rundum gelungen ist.
Fina Geschonneck
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