21.01.2019
In einer Zeit, wo sich das Inkrafttreten des ersten Lockdowns jährt, bestimmt ein Wort die öffentliche Diskussion, egal in welchem Kontext. Es ist das Wort „systemrelevant“. Dieses Wort, mit einer Berufsgruppe in Verbindung gebracht, lässt nicht zuerst die Frage zu, ob dies richtig ist. Es ist vielmehr die Frage, ob andere Berufsgruppen unbedingt mit diesem Wort in Verbindung gebracht werden müssen. Werden mit diesem Wort also Bevorzugung, Privilegierung, vielleicht sogar Neid oder Macht in Verbindung gebracht?
Systemrelevant greift nicht die Frage auf, auf wen wir verzichten können und auf wen …
19.11.2021
Finanzielle Träume und ein Kessel Buntes
Am Donnerstag wurde der „Text_Endfassung“ der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege für den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung bekannt. Dabei ist die Hälfte der Ankündigungen obsolet, wenn die Ampel ihre Versprechen zur Schuldenbremse, Haushaltsdisziplin und Steuerpolitik einhalten will. Außerdem wird zentralistisch an den Institutionen herumgeschraubt. Allerlei Reformvorhaben werden ziemlich vage angekündigt (zu den Gesundheitsberufen, zur Notfall- und Krankenhausreform, zur Pflege). Der Rest ist (fast nur) weiße Salbe.
Der erste Eindruck
Um die benevolenten Vorstellungen von drei Parteien wenigstens anklingen zu lassen, waren die drei angekündigten Textseiten ohnehin zu wenig. Aber …
05.06.2019
„Gesundheit trifft Zirkus“ des IKK e.V.
Wenn der IKK e.V. in die Berliner „Bar jeder Vernunft“ einlädt, sind gute Laune, angeregte Gespräche und hervorragendes Essen programmiert. Die Gäste freuen sich auf den künstlerischen Höhepunkt. Zuvor hat einer der alternierenden Vorstandsvorsitzenden des IKK e.V. das Wort – Hans Peter Wollseifer oder Hans-Jürgen Müller. So sollte es auch in diesem Jahr, dem 11. „Gesundheit trifft Zirkus“ sein. Aber die Rede von Hans-Jürgen Müller hatte es in sich, die am Abend für reichlich Gesprächsstoff und bei dem einen oder anderen für Nachdenken sorgte.
Bevor sich Müller der Gesundheitspolitik widmete, …
19.02.2021
Politische Indienstnahme
Die Krankenkassen-Werbemaßnahmen-Verordnung (KKWerbeV) scheitert an den falschen Interessen. Das BMG wird den im Dezember vorgelegten Entwurf aus Angst vor dem Bundesrat und den mächtigen Sportverbänden liegenlassen. Dabei hätte es genügend gute Gründe für eine scharfe Kritik gegeben. Jetzt wird das Vorhaben aber ausgerechnet wegen der einzigen vernünftigen Neuregelung ausgesetzt: Die Krankenkassen sollen weiterhin den Spitzen- und Profisport mit Geldern für Trikot- und Bandenwerbung unterstützen. Dabei machen sich die Länder bei der Förderung des Breitensports einen schlanken Fuß. Der Vorgang zeigt – in a nutshell –, was der Wettbewerb der Kassen …
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