23.04.2021
Der Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Reform des Psychotherapeutengesetzes vom Sommer 2017 ist ein Strukturreformgesetz des Gesundheitswesens. Basierend auf der Einführung eines neuen, generalistischen, approbierten Heilberufs auf dem Niveau eines klinischen Psychologen soll sich in allen Sektoren des Gesundheitswesens ein neues psychologisches Versorgungssystem mit vielfältigen spezialisierten Gebieten entfalten und ohne Einhaltung bisheriger Grenzen weiterentwickeln. Dabei soll dieser neuartige Heilberuf gesetzliche Zuständigkeit für alles Psychische und Psychosomatische erhalten.
Dieses welt- und europaweit einmalige Projekt ist weder evaluiert, noch in seinen Auswirkungen erfassbar, geschweige denn finanziert.
Motiviert scheint dieses Strukturreformprojekt durch berufspolitische …
Ich mache mir große Sorgen um die medizinische Versorgung in der Europäischen Union. Viele lebenswichtige Medizinprodukte stehen vor dem Aus, weil die Umsetzung der Medizinprodukteverordnung in ihrer jetzigen Form zu zahlreichen Problemen führt. Wir müssen die Warnungen der Medizinproduktehersteller und insbesondere die der Ärzte endlich ernst nehmen. Am Ende wird es sonst besonders Produkte, die etwa in der Kinderchirurgie oder in der Kinderkardiologie eingesetzt werden, treffen.
Die EU-Medizinprodukteverordnung war am 25. Mai 2017 verabschiedet worden. Unter ihr müssen alle Produkte erneute Zertifizierungen, welche mit einem hohen bürokratischen und finanziellen Aufwand …
Der anhaltende und zunehmende Kostendruck der Pflegeheime treibt den Privatisierungstrend in der Pflege weiter an. Seit 1999 stieg die Anzahl der Pflegeplätze in privater Trägerschaft um 128 %[1]. Immer mehr Pflegeheime in Deutschland entscheiden sich für eine private Trägerschaft[2]. Diese Entwicklungen lassen sich auch in den USA beobachten. Zunehmend wechseln dort Pflegeheime von einer nicht-profitorientierten (d.h. freigemeinnützigen) Trägerschaft in eine profitorientierte (d.h. private) Trägerschaft.
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen – vor allem im Hinblick auf die Versorgungsqualität – sind bislang unklar gewesen. Eine Studie[3] untersucht erstmalig anhand …
Wirtschaftlichkeit und eine hohe Versorgungsqualität gewährleisten: Das sind die Anforderungen, die an Führungskräfte von Krankenhäusern gestellt werden. Managementkenntnisse allein sind für eine gute Führung eines Krankenhauses jedoch nicht ausreichend. Die Einbindung von medizinischen Fachkenntnissen kann richtungsweisend für strategische Entscheidungen sein. Immer mehr Ärzte übernehmen obere Führungspositionen von Gesundheitsorganisationen. Es stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf Krankenhäuser bzw. Klinikverbünde hat. Im Rahmen einer groß angelegten USA-Studie wurde erstmalig untersucht, ob eine ärztliche oder nicht-ärztliche Krankenhausgeschäftsführung bessere Qualitäts- und Wirtschaftsergebnisse erzielt [1].
Im Gesundheitswesen wird verstärkt das Ziel …
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