01.08.2018
27.05.2019
Gegen die Misstrauenskultur
Mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Reform des Abrechnungswesens im Gesundheitswesen und der dahinterstehenden Reform des Medizinischen Dienstes wurden durch den Gesetzgeber Weichen gestellt, um die zum Teil willkürliche Prüfungspraxis aufzulösen. Es besteht die Chance tatsächlich eine andere, fairere Situation herstellen zu können und den Medizinischen Dienst wieder zu dem zu machen, was er eigentlich sein soll: Ein Medizinischer Dienst und kein Wettbewerbsinstrument der Kassen.
Insbesondere die Reaktion der Kostenträger zeigt aber, dass es bei der Kritik an der Reform eben nicht um das Ringen um den besten Weg geht. …
26.03.2020
Drugchecking: Wissen hilft
In der deutschen Partyszene ist der Konsum von Drogen weit verbreitet. Viele junge Erwachsene gehen zum Tanzen in Clubs und nehmen psychoaktive Substanzen zu sich. Es handelt sich überwiegend um gut gebildete und informierte Konsument*innen. Studien zeigen, dass neben Alkohol und Nikotin besonders häufig Cannabis, Ecstasy und Amphetamine (Speed) konsumiert werden. In den letzten Jahren ist der Wirkstoffgehalt unter anderem von den Ecstasy-Tabletten stark angestiegen. Für unerfahrene Konsument*innen kann das Überdosierungen und daraus resultierende medizinische Notfälle zur Folge haben. Zudem besteht für die Nutzer*innen keinerlei Klarheit über mögliche Streckmittel oder …
Handstreichartig ist am 24. Mai im Gesundheitsausschuss des Bundestages im Rahmen der Änderungsanträge zum Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) auch über eine Änderung des gesetzlichen Auftrags an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) nach § 120 Abs. 3b SGB V abgestimmt worden. Damit wird das Ziel einer verbesserten Patientensteuerung in der Notfallversorgung zur Entlastung der Notaufnahmen überraschend geschwächt.
Zum Hintergrund: Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) ist die Abrechnung ambulanter Behandlungen in Notaufnahmen der Krankenhäuser perspektivisch davon abhängig gemacht worden, dass Krankenhäuser auf Basis einer G-BA-Richtlinie Hilfesuchende, die sich selbständig in …
Die Sozialwahl ist nach Bundestags- und Europawahl die größte Wahl der Republik. Dennoch scheint es manchmal, als fehlte ihr unter vielen Demokraten die Lobby. Anders lässt es sich kaum erklären, dass ihre große Reformierung, die Einführung von Online-Wahlen – nicht so richtig Fahrt aufnehmen will. Wenn ich einerseits die Debatten über den „Verfall der Demokratie“ und ein vermeintliches „politisches Desinteresse junger Menschen“ verfolge, andererseits jedoch sehe, wie in Sachen Modernisierung der Sozialwahl immer wieder die Chance auf einen demokratischen Schritt nach vorn vergeben wird, wirkt das auf mich fast schon …
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