13.05.2022
Die Diskussion über eine „große Krankenhausreform“ ist inzwischen im Stadium des „Wünsch-Dir-Was“ angekommen: Alle Beteiligten und Interessierten vertreten nur noch die Elemente, die gerade ihren Interessen nutzen. Die Monopolkommission (MK)[1] hebt sich hier wohltuend ab. Sie bemüht sich um eine umfassende Perspektive und vertritt dabei einen wettbewerblichen Ansatz. Letztlich geht es ihr um eine grundlegende Finanzreform für die Krankenhäuser.
Dieser Teil des Gutachtens wird z.T. in der Presse nur sehr verkürzt wahrgenommen bzw. in der „Szene“ bewusst ignoriert. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft beklagt beispielsweise den „extrem wettbewerblichen Geist“ des Gutachtens.[2] …
Diese Pandemie ist auch eine Hochsaison für die Psychotherapie und Psychologie. Psychologische Seelsorge am Telefon ist deutlich gefragter; das Thema: Corona. Expert*innenmeinungen zum Umgang mit „social distancing“, oder, wie Frau Merkel in ihrer Ansprache an die Nation sagte: Abstand als „Ausdruck von Fürsorge“ sind gewünscht. Das zeigt sich auch in den Regelungen, die unser System für die Aufrechterhaltung der psychotherapeutischen Grundversorgung getroffen hat: Videosprechstunden, Abrechnungsmöglichkeiten für Telefonziffern, ein Schutzschirm für niedergelassene Psychotherapeut*innen. Dann wird doch alles gut, oder? Wen haben wir vergessen?
PiA sind versorgungs-systemrelevant
Ein guter Teil der …
Raster-Psychotherapie ist nun also die neueste Idee, die Jens Spahn uns ins Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) schreiben möchte. Nach vorgefertigten Rastern sollen Menschen mit psychischen Erkrankungen in Behandlungslinien eingepasst werden. Nichts anderes sieht der Änderungsantrag 49 in einem Konvolut von Formulierungshilfen des BMG für das GVWG vor, obwohl es sich hier erstmal scheinbar patient:innenfreundlich liest: Es soll überprüft werden, ob die psychotherapeutische Versorgung, orientiert am Schweregrad der Erkrankung, bedarfsgerecht sichergestellt wird.
Erforderlichenfalls soll dann die Psychotherapie-Richtlinie angepasst werden. Doch die Profession lässt sich auch diesmal nicht täuschen durch …
06.10.2020
Wann wirken finanzielle Anreize bei Ärzten?
Ärzte haben einen besonderen Stellenwert im Gesundheitssystem. Durch eine langjährige Ausbildung haben sie sich ein komplexes Spektrum an Wissen und Kompetenzen angeeignet, was ihnen ein hohes Maß an Selbständigkeit und Unabhängigkeit in der medizinischen Behandlung von Patienten gewährt. Der Arzt in seiner Rolle als Fachkraft stellt Arbeitgeber vor große Herausforderungen. Die ärztliche Leistungserbringung ist für den Unternehmenserhalt entscheidend. Gleichzeitig haben Arbeitgeber bzw. übergeordnete Institutionen nur eingeschränkt die Möglichkeit, einen Einfluss auf ärztliche Tätigkeiten zu nehmen. Finanzielle Anreize durch z.B. Sonderzahlungen sind ein altbewährtes Kontrollinstrument, um Handlungen von Personen bis zu …
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