Dr. Werner Baumgärtner

Mehr als 5.000 Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten sind bei MEDI Baden-Württemberg organisiert, im Bundesverband MEDI GENO Deutschland sind es über 15.000. Aus der von vier Ärzten ins Leben gerufenen Ärzteinitiative im Jahre 1992 ist mittlerweile ein mittelständisches Unternehmen mit diversen Managementgesellschaften geworden. Das Portfolio umfasst sowohl, Verträge auszuhandeln, einen eigenen Praxisbedarf bereitzustellen, als auch für den Aufbau und den Betrieb von MVZ da zu sein – das Rundum-sorglos-Paket für MEDI-Mitglieder und ihre Praxen. Initiator und gerade wiedergewählter MEDI-Chef auf Bundes- und Landesebene ist Dr. Werner Baumgärtner. Sein täglicher Antrieb

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Prof. Dr. Jonas Schreyögg

Um die derzeit durch die Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Förderung der Pflege einzuordnen, muss man sich zunächst noch einmal die Ziele vor Augen halten, die mit möglichen Veränderungen erreicht werden sollten. Erstens ist eine Erhöhung der Attraktivität des Pflegeberufes notwendig, um auch zukünftig den Bedarf an PflegerInnen decken zu können. Hierfür bedarf es auch einer Reduktion der Komplexität des Arbeitsalltags durch verbesserte Schichtbesetzung in Teilen der Krankenhäuser. Zweitens ist eine Gewährleistung von Patientensicherheit durch eine ausreichende Schichtbesetzung zu gewährleisten. Drittens, sollten zusätzliche Ressourcen so verausgabt werden, dass sie den höchstmöglichen

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22.05.2019

Das neue Paradigma


Dr. Simone Breitkopf

Gutes Geld für gute Leistung – das ist seit ein paar Jahren DAS Paradigma der Gesundheitspolitik. Und spätestens seit dem AMNOG (Arzneimittelmarkt- Neuordnungsgesetz) ist klar, was „gut“ ist: ein wissenschaftlich belegter Nutzen für den Patienten.

Eine Innovationsrendite gibt es dabei nur, wenn das Produkt einen wissenschaftlich belegten Zusatznutzen im Vergleich zu einer bereits im Markt befindlichen Therapie aufweist. Entschieden wird das durch den G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss), dem höchsten Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitssystem. Ist ein neues Produkt besser als der bisherige Therapiestandard, darf es auch mehr kosten. Das …

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Prof. Dr. Stefan Scholtes

Eine älter werdende Bevölkerung, Multimorbidität und weniger medizinisches Fachpersonal, insbesondere Allgemeinmediziner, sind große Herausforderungen für die medizinische Versorgung: in Deutschland, wie auch in anderen Ländern. Eine besondere Rolle spielen dabei die Hausärzte als erste Ansprechpartner für die Patienten, die vor allem auf dem Land händeringend gesucht werden. Das Zauberwort der Bundesregierung heißt sektorenübergreifende Versorgung. Im September hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Mehr Zusammenarbeit und eine bessere Vernetzung unterschiedlicher Versorgungsbereiche sind das Ziel; Innovationen gefragt. In England ist vor drei Jahren ein solches innovatives Projekt für

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Fina Geschonneck , Thomas Meißner

„Pflegeeinrichtungen sollen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien und Maßstäben geführt werden. Am Ende braucht jede Unternehmung, die sich im Wettbewerb bewähren soll, schwarze Zahlen. Das unternehmerische Risiko muss honoriert, Investitionen müssen gestemmt, Zukunftsplanung muss betrieben werden.“[1] Diese Sätze stammen aus der Feder von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Doch wie soll das gelingen bei den gesetzlichen Vorgaben von tariflicher Bezahlung des Personals und ihrer Ausstattung, wachsenden Qualitätsanforderungen – und das alles bei keiner freien Preisbildung. Zwei Studien des Institutes für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) über das unternehmerische Wagnis in der stationären und ambulanten

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Sebastian Hofmann

Sind die märchenhaften Erfolge von Amazon, Google & Co auch im Gesundheitswesen möglich? Anders formuliert: Lassen sich Umsätze im Gesundheitswesen durch digitale Technik skalieren? Bei dieser Frage treffen gleich zwei reichlich unbestimmte Begriffe aufeinander. Zu „Skalierung“ finden sich verschiedene betriebswirtschaftliche Bedeutungen: Von „Wachstum“ über „starkes Wachstum“ bis hin zu „Wachstum, das nahezu ohne eine Erhöhung der Fixkosten möglich ist“.

Letzteres ist technisch durchaus denkbar: Während ein Arzt max. 24 Stunden am Tag erklären kann, lässt sich ein digitaler Erklärfilm zahlenmäßig unbegrenzt verwenden; gibt es Menschen, die bereit sind, dafür zu …

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Dr. Andreas Meusch

Souverän ist, wer über hinreichend Daten verfügt und sie zu nutzen weiß. In sprachlicher (!) Anlehnung an den deutschen Staatsrechtler und Philosophen Carl Schmitt beschreibt dies das Grundgesetz des 21. Jahrhunderts. Die relevanten Player im Gesundheitswesen haben das inzwischen erkannt und ringen um ihre Souveränität, getrieben auch von der Sorge, dass die internationalen Datenkonzerne die neuen Souveräne werden können. Die Nutzung ihrer Daten ist für die Gesetzliche Krankenversicherung eine relevante Zukunftsfrage. Der nachfolgende Beitrag geht am Beispiel des Themas Marktzugang der Frage nach, welche Daten der gesetzlichen Krankenversicherung vorhanden sind

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Dr. rer. oec. Dirk Lauscher

Krankenhäuser bewegen sich in Deutschland traditionell in einem stark regulierten Markt mit einer Vielzahl an Gesetzen und Vorschriften und einer ausgeprägten Überwachungssystematik seitens der Legislative. Wie ist aber beispielsweise der Mechanismus in einem staatlichen Gebilde, wie der Gesundheitsversorgung in Großbritannien? Wie ist er in der Schweiz? Was machen unsere französischen Nachbarn, die doch seit der Revolution den staatlichen Leitsatz „liberté, egalité, fraternité“, also vor allem auch „Freiheit“ und „Gleichheit“ als Maxime verfolgen? Diese Fragestellungen stehen auch für das Rechnungswesen eines Krankenhauses.

Im Allgemeinen gilt, dass das externe Rechnungswesen umfassend reguliert, …

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Dr. Frank Diener

Wenn es um neue oder zusätzliche Leistungen im Gesundheitswesen geht, ist ziemlich schnell Konsens, dass „man“ sie haben will: Mehr Präsenzzeiten der Ärzte für die GKV-Versicherten, zahnärztliche High-End-Versorgung, umfangreiches Entlassmanagement der Krankenhäuser, das Handling der Rabattverträge durch  die Apotheker, von der Pharmaindustrie innovative Arzneimittel mit hohem Zusatznutzen, mehr Leistungen in der ambulanten und stationären Pflege und natürlich die alsbaldige durchgehende Digitalisierung aller Daseinsbereiche des Gesundheitswesens sind nur einige Beispiele. Doch wenn es um die Vergütung solch neuer und zusätzlicher Leistungen geht, werden die Lippen meist schmal: Das gängige Toleranzspektrum in

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Thomas Meißner

Mehr Stellen, mehr Wertschätzung, Unterstützung aus dem Ausland, kein Schulgeld für die Ausbildung – die Vorschläge, um zusätzliche Pflegefachkräfte zu gewinnen, sind vielfältig. Die Bundesregierung lässt nichts unversucht, um das Problem Pflege in den Griff zu bekommen. Für Thomas Meißner, Vorstand im AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG), Mitglied im Deutschen Pflegerat sowie Geschäftsführer eines ambulanten Pflegedienstes, sind die Maßnahmen zu unkonkret. Kurzfristige Abhilfe könnten Steuerfreibeiträge für jene Pflegekräfte bringen, die unmittelbar die Patienten pflegen. Die bessere Bezahlung der Pflegekräfte hat oberste Priorität und sie ist eine hoheitliche Aufgabe.

 

Herr

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Vera Lux

Die Pflege wird zunehmend mehr zu einer bedeutenden Ressource in der Gesundheitsversorgung. Der rasante medizinische und technische Fortschritt, die zunehmende Komplexität der Therapien, die demografische Entwicklung und auch gesellschaftliche Veränderungen tragen dazu bei, dass der Bedarf an Pflege steigt. Gleichzeitig sind die finanziellen Mittel begrenzt. In diesem Spannungsfeld gilt es die Qualität der pflegerischen Versorgung sicherzustellen und die Patientensicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten.

Doch dies wir immer schwieriger. Der Fachkräftemangel ist sektorenübergreifend spürbar und für manche Unternehmen hat er bereits ein existenzbedrohendes Ausmaß erreicht. Das Pflegemanagement versucht, dem Fachkräftemangel …

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Sebastian Hofmann

Mit dem Paradigmenwechsel hin zu einer evidenzbasierten Medizin hat sich der Zugang zum deutschen Gesundheitsmarkt (und den Geldtöpfen der GKV) verändert. Die neuen Hürden haben dazu geführt, dass sich die Bewältigung der entsprechenden Verfahren („Market Access“) zu einer Schlüsselqualifikation in vielen Bereichen entwickelt hat. Ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen. Erst kürzlich hat der GKV-Spitzenverband die Einführung eines neuen DMP (Herzinsuffizienz) im G-BA abgelehnt; Doris Pfeiffer erklärte hierzu, das vorgesehene Case Management müsse zunächst als Methode bewertet werden. Auch wenn die Ablehnung der Kassenbank von den anderen G-BA-Mitgliedern überstimmt …

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