30.09.2021
BVMed-Herbstempfang 2021
Bisher veranstaltet der BVMed die Events in seinem Innenhof in der Berliner Reinhardtstraße. In diesem Jahr ist er jedoch umgezogen in den Zollpackhof, das erste Ausflugslokal der Stadt übrigens. Der neue Ort kann so kurz nach der Bundestagswahl nicht besser gewählt sein. Nur die Spree trennt Restaurant und Bundeskanzleramt voneinander. Freie Sicht für die rund 200 Gäste auf die Machtzentrale Deutschlands. Da lässt es sich doch trefflich diskutieren und orakeln, wer wohl künftig von dort aus regieren wird.
Vorstandsvorsitzender Dr. Meinrad Lugan macht zu Beginn seiner Rede gleich mal auf das Giveaway aufmerksam – ein kleines Päckchen Pflaster. Es sei nützlich, damit die Platzwunden der Politik geleckt werden könnten. Der Ausgang der Bundestagswahl: Er ist auch an diesem Abend das wichtigste Thema. Wer auch immer in der neuen Bundesregierung und dem Bundestag sitzen werde, an Medizinprodukten komme er nicht vorbei, prophezeit Lugan. Spätestens durch die Corona-Pandemie sei das klar geworden – kein Infektionsschutz ohne Hygieneprodukte, kein Impfen ohne Spritzen, keine Intensivmedizin ohne Medizintechnik.
Lugan geht, wie soll es anders sein, auch auf die Forderungen des BVMed an die neue Bundesregierung ein. Die Stärkung des Medizintechnik-Standorts Deutschland steht an erster Stelle. Der BVMed erwartet dazu einen Passus im Koalitionsvertrag. Schneller müsse man auch beim Marktzugang und bei der Erstattung von neuen Medizintechnologien werden. Das sei man den Patienten schuldig, die auf moderne Diagnostik sowie Therapie angewiesen seien. Die Medizintechnik sei unabdingbar. Deutschland brauche eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche.
Dass auch die Branche auf eine enge Zusammenarbeit mit der Politik setzt, braucht wohl nicht extra herausgehoben werden. Unter den Gästen wird an diese Abend schon abgecheckt, wer, wen kennt. Bedauert werden Abgeordnete, die es in den neuen Bundestag nicht mehr geschafft haben. Neue Fürsprecher müssen gesucht werden. Erste Strategien werden besprochen, Gespräche verabredet, Kontakte geknüpft.
Der Lärmpegel gerät an diesem Abend übrigens zur Nebensache, wie auch das Ende der Veranstaltung. Anders als noch beim letzten Event im besagten Innenhof. Da ist um 22 Uhr Schluss gewesen – wegen der Nachbarn.
Fina Geschonneck
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