BKK VBU: Dialog auf der Spree

Anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums lädt die BKK VBU auf der Pioneer zu zwei Fahrten auf der Spree ein.
Fördert die Frauen in ihrer Krankenkasse: BKK VBU-Vorständin Andrea Galle.
Frauen in Führungspositionen ist am Mittag das Thema der BKK VBU.
Die Runde am Mittag: Moderatorin Rebecca Beerheide (Ärzteblatt), Franzi von Kempis (Charta der Vielfalt), Andrea Galle (BKK VBU), Christian Berg (AllBright Stiftung), Staatssekretärin Antje Draheim (BMG) (v.l.n.r.)
Einleitende Worte zum Thema Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen von Andrea Galle (BKK VBU) beim parlamentarischen Abend.
Erklärt das Thema aus ihrer Sicht: Kerstin Blum (Gesunde Erde – Gesunde Menschen); daneben Johannes Wagner MdB (Grüne) (l.) und Gerald Huber (DiHeSys)
Jürgen Graalmann (Die Brückenköpfe), Georg Seifert (Charité), Andrea Galle (BKK VBU) (v.l.n.r.)
Ein gut gefülltes Schiff beim parlamentarischen Abend der BKK VBU
Johannes Wagner MdB (Grüne) bei seinem Vortrag
Die Diskussionsrunde am Abend: Johannes Wagner MdB (Grüne), Andrea Galle (BKK VBU), Georg Seifert (Charité), Kerstin Blum (Gesunde Erde – Gesunde Menschen), Gerald Huber (DiHeSys) und Moderator Jürgen Graalmann (Die Brückenköpfe) (v.l.n.r.)


30 Jahre ist die BKK VBU. Genauso lange führt eine Frau die  Krankenkasse. Mit allen Höhen und Tiefen, gelenkt durch schweres Fahrwasser, durchgesetzt bei Männern, die es meinten besser zu wissen. Diese Frau hat es in der GKV geschafft, sie hat sich durchgesetzt: Andrea Galle. Grund genug, diesen Anlass zu feiern auf einem Schiff, der Pioneer, mit einer Spreefahrt. Und gleich zweimal – mittags stehen die Frauen im Vordergrund, am Abend geht es um Nachhaltigkeit.

 In Marzahn, tief im Berliner Osten, ist Andrea Galle mit der BKK VBU Anfang 1993 gestartet. Nur wenige Monate vorher ist der Beschluss gefallen; 60 Prozent der Arbeitnehmer der Verkehrsbau Union sprechen sich für ihre Krankenkasse aus. Mit zwei Mitarbeitern und 533 Mitglieder startet die Kasse; der erste Slogan „Für die Schlauen vom Bau.“ Belächelt ist Andrea Galle damals gewesen. Das schafft die nie, hört man von allen Seiten, eine Frau aus dem Osten, kennt die GKV doch erst seit einigen Jahren, in der DDR hat es nur die Sozialversicherung gegeben. Andrea Galle schlägt sich durch, geht zu den Betrieben auf unzähligen Baustellen, sucht den Kontakt zu den Medien, wirbt für ihre Krankenkasse, beißt sich durch. Drei Jahre später – 1996 – öffnet sich die Kasse. Und das Wachsen der BKK VBU beginnt.

Heute sitzt die BKK VBU in Berlin-Kreuzberg, betreut mehr als 550.000 Versicherte bundesweit. Das 30-jährige Jubiläum wird gebührend gefeiert. „Führen mehr Frauen in Entscheidungsfunktionen zu einem nachhaltigeren Gesundheitswesen?“, unter diesem Thema wird anlässlich der Spreefahrt am Mittag diskutiert. Für Dr. Antje Draheim, Staatssekretärin im BMG, sind gesetzgeberische Maßnahmen die Grundlage, um Frauen in Führungspositionen zu fördern. Gesetze könnten jedoch nur unterstützen. Man müsse mehr Frauen dazu motivieren, sich Machtfragen stellen zu wollen, sagt Draheim.

Bestes Beispiel dafür ist Andrea Galle. Sie hat sich während ihrer Arbeit als Alleinvorständin der BKK VBU mit das Ziel gesetzt, Frauen zu fördern. Wenn die „Wollen“-Frage bei Frauen aufkomme, müssten sie gefördert werden, damit aus dem Wollen ein Will wird.

Nur wenige Stunde später geht es mit der „Pioneer“ auf Einladung der BKK VBU wieder auf Schiffsreise. Diskutiert wird auf dem rappelvollen Schiff unter dem Titel „Nachhaltigkeit“. Die wird bei der Krankenkasse sehr ernst genommen. Den Satz von Gesundheitspolitiker Johannes Wagner (Bündnis 90/Die Grünen), dass Klimaveränderungen auch Einfluss auf das Gesundheitswesen haben, können die Gäste alle unterschreiben.

Prof. Dr. Georg Seifert, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin an der Charité in Berlin, verweist darauf, von anderen Kulturen zu lernen (z.B. Indien, Afrika). Die Förderung von traditionellen medizinischen Konzepten aus anderen Ländern (Ernährung, Heilkunde, Prävention, etc.) und dessen Einbindung in das deutsche Gesundheitssystem sei mitentscheidend für mehr Nachhaltigkeit. Gleichzeitig müsse das Thema „Prävention“ in der ärztlichen Ausbildung umfassender behandelt werden.

„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“, so zitiert Andrea Galle, BKK VBU Vorständin, den dänischen Philosophen Søren Kierkegaard. Unsere Zukunft sei abhängig von den heutigen Entscheidungen. Dies sei auch der Leitsatz der BKK VBU – chancenorientiert an Themen herangehen.

Das 30-jährige Jubiläum der BKK VBU und damit auch seiner Alleinvorständin Andrea Galle feiern gut gelaunt die zahlreichen Gäste auf dem Schiff. Herzlichen Glückwunsch Andrea Galle und ihrer BKK VBU!

 

Dr. Ines Niehaus


Observer Gesundheit Copyright
Alle Szenebeiträge ansehen