PD Dr. rer. medic. Ursula Hahn


PD Dr. rer. medic. Ursula Hahn

Gleiches Geld, egal ob, eine Leistung stationär und ambulant erbracht wird, fördert Ambulantisierung – das sagt einem nicht nur der gesunde Menschenverstand, das ist auch das Ergebnis der Analyse von Schreyögg und Milstein zu erfolgreichen Ambulantisierungsstrategien anderer Länder. Der deutsche Weg ist jedoch – leider – mit deutlichen ABER gepflastert. Daher: Ob Ambulantisierung gelingt, muss sich erst noch zeigen.

Eins ist klar: Schon die pure Zahl an (potenziellen) Hybrid-DRG-Fällen (hDRG) lässt die möglichen Konsequenzen für Versorgungsgeschehen und Angebotsstrukturen erkennen. Die gültige Verordnung vom 21.12.2023  sieht 12 hDRG vor, die sich …

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PD Dr. rer. medic. Ursula Hahn

Im Omnibus „Krankenhauspflegeentlastungsgesetz“ gibt es einen weiteren neuen Passagier: die tagesstationäre Behandlung, von der Krankenhauskommission als Tagesbehandlung vorgeschlagen. Kern des Entwurfs des § 115e SGB V: Krankenhäuser sollen im Einvernehmen mit Patientinnen und Patienten geeignete, bisher vollstationär erbrachte Behandlungen bei somatischen Krankheiten als reine Tagesbehandlungen vornehmen können; geschlafen wird zu Hause.

Ziel ist, „die Krankenhäuser kurzfristig zu entlasten, die Überlastungssituationen des Krankenhauspersonals zu verringern und das Personal von vermeidbaren Aufgaben zu entbinden, ohne Leistungen für Patientinnen und Patienten einzuschränken“. Die Intention ist ehrenhaft, bei genauerer Betrachtung der Konstruktion ist ein …

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PD Dr. rer. medic. Ursula Hahn

Ambulantisierung geht (zurecht) mit großen Erwartungen einher – Vermeidung von für Patienten problematischen und medizinisch-fachlich unnötigen stationären Aufenthalten, Effizienzgewinne und Basis für Strukturbereinigung. Vorschläge dazu, welche Leistungen neu in den „Katalog ambulant durchführbarer Operationen, sonstiger stationsersetzender Eingriffe und stationsersetzender Behandlungen“ (§ 115 b SGB V) aufgenommen werden sollen, liegen auf dem Tisch.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat jetzt die Themen „Vergütungssystematik“ und „Wer ambulantisiert?“ aufgerufen. Ihr Vorschlag zur Systematik ist die Hybrid-DRG. Egal ob die Leistung ambulant oder stationär erbracht wird, die Vergütung ist immer gleich hoch. Der Clou dabei: …

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Dr. rer. medic. Ursula Hahn

Mehr Intersektoralität, also eine Versorgung über die Sektorengrenze hinweg, die für Patienten unkompliziert verzahnt ist: Diese Forderung zieht sich wie ein roter Faden durch die Gesundheitspolitik der letzten Jahre. Eine zweite Forderung betrifft die sogenannte stärkere Ambulantisierung des Versorgungsgeschehens. Aktuelle Stichworte: Eckpunkte­papier der Bund-Länder-AG „sektorenübergreifende Versorgung“, Neuregelungen zum ambulanten Operieren als „Omnibus“ im MDK-Reformgesetz. Beide Forderungen haben ihre Berechtigung. Aber es ist ein Fehler, Ambulantisierung als Veränderungsprozess innerhalb der stationären Versorgung für den Königsweg zu mehr Intersektoralität zu halten.

Intersektorale Versorgung meint etwas anderes: Einen kontinuierlichen Behandlungsprozess über mindestens eine …

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Prof. Roger Jaeckel, Dr. rer. medic. Ursula Hahn

Die gesundheitspolitischen Bemühungen um den Auf- und Ausbau sektorenübergreifender Versorgungsstrukturen sind beachtlich. In den zurückliegenden 20 Jahren wurden zahlreiche Versuche unternommen, das sektorenspezifische Leistungsgeschehen durch entsprechende gesetzliche Vorgaben aufzubrechen. Im Ergebnis entstanden zahlreiche Insellösungen , die das Versorgungsgeschehen zwar bunter, aber nicht geordneter im Sinne von Verbundlösungen erscheinen lassen.

 

Schaubild 1: Reformansätze zur Überwindung der Sektorengrenzen

Quelle: Jaeckel, R., Gesundheitspolitik nach der Bundestagswahl 2017: Meinungen, Positionen, Handlungsfelder, in: IMPLICONplus 08/2017.

 

Die Lehren aus der Vergangenheit

Ein Blick zurück in die Reformgeschichte offenbart den ordnungspolitischen Zickzackkurs, der diesem Thema …

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