
IN EIGENER SACHE
Weiter mit der bewährten Datenbankstruktur
Was ist seit dem plötzlichen Tod unseres Datenbank-Administrators Peter Stanberg passiert? Diese Frage wird uns immer wieder von Ihnen gestellt. Unser System läuft solide und unverzichtbar für Sie weiter, das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt auf den Punkt bringen. Die ersten Kontakte zu einer neuen Firma sind geknüpft. Alle Daten sind gesichert. Wir sind auf einem guten Weg, unsere Datenbank weiterzuentwickeln.
Nachdem unser letztes „In eigener Sache“ erschienen ist, haben uns viele Anrufe erreicht, um die Arbeit von Peter Stanberg zu würdigen. Unsere Datenbank, so hören wir von vielen Kunden, sei aufgeräumt, mit einer klaren und übersichtlichen Struktur und vor allem einen riesigen Informationsschatz im Bereich der Gesundheitspolitik. Eine schöne Würdigung des Wirkens von Peter Stanberg. Dafür …
POLITISCHE ANALYSE
Vermittlungsverfahren voraus?

Dr. Christopher Hermann
Der Beschluss des Gesundheitsausschusses des Bundesrates vom 10. November 2023 zum Krankenhaustransparenzgesetz (KHTG) der Ampelkoalition lässt aufhorchen. Der Ausschuss empfiehlt, gestützt auf ein parteipolitisch bunt gemixtes entsprechendes Votum von zwölf Ländern (Gegenstimmen nur Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland; Enthaltung Berlin), dem Bundesrat auf seiner nächsten Sitzung am 24.11. d.J. zu dem vom Bundestag im Oktober verabschiedeten Gesetz (Bt-Drs. 20/8904) den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat (Art 77 II GG) anzurufen (Br-Drs. 541/1/23).
Damit stünde in der Gesundheits- und insbesondere in der Krankenhauspolitik ein Szenario mit offenem Ausgang ins Haus, das es seit der Ära der Rot-Grünen Koalition (1998-2005) bundespolitisch nicht mehr gegeben hat.
1. Szenario und Optionen
Unmittelbare Folge einer solchen Anrufung durch den Bundesrat wäre, dass das KHTG
- einstweilen nicht,
- mit unbestimmter zeitlicher Verzögerung, ggfs. in veränderter Form oder
- gar nicht
in Kraft treten kann.
Der Gestaltungsspielraum des Vermittlungsausschusses bei der Befassung mit einem ihm überantworteten Gesetz kann kaum zu hoch eingeschätzt werden. Er muss sich lediglich noch auf die „jedenfalls im Ansatz sichtbar gewordenen politischen …
MANAGEMENT/Wissenschaft
Krankenhausreform in Deutschland: Veränderung der Patientenströme wirkt sich auf Kosten aus
Die dritte und bislang umfassendste Empfehlung der Regierungskommission zur Krankenhausreform liegt seit Dezember 2022 auf dem Tisch (1). Derzeit arbeiten Bund und Länder an einem Eckpunktepapier, das noch vor der Sommerpause fertiggestellt werden soll. Das Ziel – Anfang 2024 ein Gesetz. Eine sehr ambitionierte Zielsetzung. Doch was bedeutet eine Veränderung des Patientenvolumens in medizinischen Fachrichtungen für die Kostenentwicklung im Krankenhaus? Die Studie von Freeman et al. (2) untersucht fachrichtungsübergreifend, wie sich die Kosten für geplante und ungeplante Patienten entwickeln, sobald sich das Patientenvolumen in medizinischen Fachrichtungen ändert. Ein Datensatz von 145 Millionen stationären Patientenüberweisungen aus England ist dafür analysiert worden.
Ein Kernelement der Krankenhausreform in Deutschland ist die Einführung von definierten Leistungsgruppen (z.B. „Kardiologie“). Dadurch sollen die bislang etablierten Fachabteilungen (z. B. „Innere Medizin“) abgelöst werden. Es geht aber noch weiter. Nicht jedes Krankenhaus soll jede Leistungsgruppe erbringen …
MANAGEMENT/Trends
Statistiken im Gesundheitswesen: Bundeshaushalt

Dr. Ines Niehaus
Welche frei verfügbaren Datensätze über das deutsche Gesundheitswesen gibt es eigentlich, und wofür kann man diese verwenden? Mit den Beiträgen zu Statistiken im Gesundheitswesen geben wir Antworten auf diese Fragen. Wir zeigen in unserer losen Serie ausgewählte Datensätze, geben Inspirationen für mögliche Datenauswertungen, decken Trends im Gesundheitswesen auf und eröffnen einen kurzen verständlichen Einblick in die statistische Erhebungsmethodik. Mit diesem Wissen ist es möglich, bei nächster Gelegenheit diese Datensätze für ausgewählte Fragestellungen zu nutzen. Heute: Bundeshaushalt.
Der verwendete Datensatz
Quelle: In Anlehnung an [1].
Die Debatte zur aktuellen Haushaltsgesetzgebung (Haushaltsgesetz 2024, Finanzplan des Bundes 2023 bis 2027, Haushaltsfinanzierungsgesetz) ist voll im Gange. Die drastischen Kürzungen der Bundeszuschüsse für die gesetzliche Krankenversicherung und die soziale Pflegeversicherung werden angeregt diskutiert. Der …
Unser Konzept
KOMMENTAR
Digitalisierungsgesetze bleiben hinter den Erwartungen zurück
Erwin Rüddel MdB
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen wird zweifellos die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung prägen. Sie ist nicht nur ein Trend, sondern eine unaufhaltsame Evolution, die das Potenzial hat, die Gesundheitsversorgung für alle zu verbessern und die Gesundheit weltweit zu fördern. Der rasante Fortschritt in der Informationstechnologie hat die Art und Weise, wie wir über Gesundheit und Medizin denken und handeln, grundlegend verändert. Es liegt jetzt an uns, den Rückstand, den Deutschland in diesem Bereich leider hat, aufzuholen, um eine bessere und zugänglichere Gesundheitsversorgung für alle zu schaffen.
Wir benötigen die Digitalisierung, um Versorgungsprobleme in den Griff zu kriegen, die aufgrund der alternden Gesellschaft durch zunehmende Morbidität bei gleichzeitigem Fachkräftemangel entstehen. Insofern begrüße ich die beiden Gesetze, auch wenn ich mir gewünscht hätte, der Bundesgesundheitsminister hätte sie schon früher auf den Weg gebracht.
Die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im Digitalgesetz ist ein zentraler Aspekt der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Möglichkeit, Gesundheitsdaten digital zu speichern und auszutauschen, ermöglicht einen nahtloseren und schnelleren Informationsaustausch zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen. Dies trägt nicht nur zur Vermeidung von Fehlern bei der Diagnose und Behandlung bei, sondern ermöglicht auch eine kontinuierliche und personalisierte Betreuung der Patienten. Für den Erfolg ist eine niedrigschwellige, unkomplizierte Anwendung aller Beteiligten …