IN EIGENER SACHE
Weiter mit der bewährten Datenbankstruktur
Was ist seit dem plötzlichen Tod unseres Datenbank-Administrators Peter Stanberg passiert? Diese Frage wird uns immer wieder von Ihnen gestellt. Unser System läuft solide und unverzichtbar für Sie weiter, das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt auf den Punkt bringen. Die ersten Kontakte zu einer neuen Firma sind geknüpft. Alle Daten sind gesichert. Wir sind auf einem guten Weg, unsere Datenbank weiterzuentwickeln.
Nachdem unser letztes „In eigener Sache“ erschienen ist, haben uns viele Anrufe erreicht, um die Arbeit von Peter Stanberg zu würdigen. Unsere Datenbank, so hören wir von vielen Kunden, sei aufgeräumt, mit einer klaren und übersichtlichen Struktur und vor allem einen riesigen Informationsschatz im Bereich der Gesundheitspolitik. Eine schöne Würdigung des Wirkens von Peter Stanberg. Dafür …
POLITISCHE ANALYSE
Finanzierbare Konzepte sind notwendig – aber bitte keinen Torso!
In der Gesundheits- und Pflegepolitik hatte sich die Ampelkoalition 2021 quantitativ eine Menge vorgenommen. Der Aufgabe, gleichzeitig die GKV-Finanzen zukunftsfest aufzustellen und damit dem eigenen versorgungspolitischen Reformeifer eine solide Basis zu verschaffen, hat sie sich nur ungenügend gestellt. Die fehlende robuste GKV-Finanzperspektive erweist sich mittlerweile aber als veritabler Bremsklotz für jeden postulierten Veränderungseifer – nicht zuletzt und gerade auch bei der angestrebten Krankenhausreform.
1. Bauchladen als Aufgalopp
Das gesundheits- und pflegepolitische Fundament der sich selbst als „Fortschrittsbündnis“ verstehenden Ampelparteien in ihrem Koalitionsvertrag (KOV) von Ende 2021 (Motto: „Mehr Fortschritt wagen“; KOV 2021) kann quantitativ jeden Vergleich mit Vorgängervereinbarungen spielend aufnehmen. Kam die erste (von Unionsparteien und FDP gestellte) Koalitionsregierung der Berliner Republik 1991 nach Wiederherstellung der deutschen Einheit noch mit einigen kurzen Absätzen und einem guten Dutzend vielfach auf Rahmenvorgaben gefilterten Ankündigungen zur Gesundheits- und Pflegepolitik in der neuen Legislaturperiode aus (KOV 1991: 38-41) – und dies trotz der historischen Dimension des Zusammenwachsens zweier seit 40 Jahren weithin antagonistisch aufgestellter hochdifferenzierter Versorgungssysteme (vgl. etwa Frerich/Frey 1993: 533 ff; Knieps/Reiners 2015: 90 ff) –, füllt …
MANAGEMENT/Wissenschaft
Wie könnten die Lauterbach-Vorschläge wirken?
Anfang Januar 2024 nach dem Krisengipfel zur ambulanten vertragsärztlichen Versorgung hat das Bundesministerium für Gesundheit ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung vorgelegt [1]. Im Fokus steht die Reform der hausärztlichen Honorierung. Doch welche Effekte lassen sich mit den Vorschlägen zur Veränderung der Honorierung erwarten?
Um Antworten auf diese Frage zu finden, setzt sich dieser Wissenschaftsbeitrag mit ausgewählten Honorierungsmodellen auseinander und bezieht deren Anreizwirkungen auf die aktuellen hausärztlichen Reformvorschläge. Als Fundament für die Diskussion dient eine neu erschienene Studie von Brosig-Koch et al. [2]. Die Studie [2] liefert wichtige Ergebnisse bzgl. der Frage, ob eine anreizbasierte Entlohnung Hausärzte zu einer besseren Gesundheitsversorgung motiviert.
Die verfügbaren Honorierungsmodelle für Hausärzte liefern ein vielfältiges Portfolio an Möglichkeiten und Anreizwirkungen. Grundlegende Modelle mit deren in der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten Effekten für das Versorgungsgeschehen werden für eine spätere Einordung …
MANAGEMENT/Trends
Die langfristige Beitragsentwicklung der PKV
Der Wissensstand über die Beitragsentwicklung in der privaten Krankenversicherung (PKV) ist lückenhaft. Wiederkehrende Meldungen über „Beitragsexplosionen“ in der PKV beruhen meist auf Momentaufnahmen oder Einzelfallbetrachtungen. Abgesehen davon werden lediglich hochaggregierte Durchschnittswerte berichtet.
Um die Beitragsentwicklung in der PKV beurteilen zu können, sind aber Erkenntnisse sowohl über langfristige Verläufe notwendig, als auch differenziertere Aussagen über die Variabilität der Beitragsentwicklung unter den Versicherten und deren Ursachen.
Die Debeka, der größte private Krankenversicherer in Deutschland (Marktanteil rund 29 %), hat das IGES Institut bereits mehrfach umfassende Analysen auf Basis ihrer Daten durchführen lassen. Dabei ging es jeweils um die langfristige Beitragsentwicklung über 20 Jahre aus Versichertenperspektive. Aktuell liegen die Ergebnisse für ca. 860.000 Versicherte vor, die im Zeitraum 2003 bis 2023 durchgehend versichert waren, darunter knapp 104.000 Arbeitnehmer und Selbständige.[1]
Beitragsentwicklung über 20 Jahre
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Unser Konzept
KOMMENTAR
Digitalisierung: Jetzt seid ihr dran
Matthias Mieves MdB
Mit dem Digitalgesetz (DigiG) und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) haben wir als Ampel zwei politische Projekte über die Ziellinie geschoben, die sehr bald in der Praxis ankommen. Die ePA funktioniert nur, wenn sie gut befüllt, und die Vorteile von allen Beteiligten kommuniziert werden. Die Politik hat geliefert, was Verbände lange gefordert haben. Ein Call to Action.
Die Technik ist nicht an allem schuld. Wenn ich noch am 2. Januar dieses Jahres höre, dass man anfange, sich mit dem E-Rezept zu beschäftigen, muss ich feststellen: Menschen aus denselben Berufen sind in Deutschland in zwei Geschwindigkeiten unterwegs, und wir müssen aufhören, auf die Langsamsten zu hören. In meinem Lieblings-Zoo KIS und PVS sind sicher manche vom Aussterben bedroht. Manche Systeme sind überholt und werden verschwinden. Der Anspruch, dass alles sicher funktionieren muss, ist ein richtiger, und auch, dass wir nicht alles auf einmal umschalten, sondern allmählich neue Prozesse etablieren. Wir können es uns aber absolut nicht leisten, stehenzubleiben. Es gibt viele Gründe, warum der Wechsel des PVS schwierig oder nicht möglich ist. Das verdammt euch doch aber nicht dazu, nur zuzusehen. Jetzt seid ihr dran, liebe Ärztinnen und Ärzte, zusammen mit den KVen eure Softwarehersteller in die Pflicht zu nehmen.
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