ABDA-Sommerfest mit Ständchen für die Präsidentin

Jubilarin und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im Kreis von Gratulanten beim Sommerfest
Gut gelaunte Gastgeber: Hans-Peter Hubmann (l.) und Thomas Benkert (beide ABDA)
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening spricht zur Familie.
Im Apothekerhaus lässt sich gut feiern.
Für den PHAGRO gratulieren Thomas Porstner (l.) und Michael Dammann.
Tino Sorge MdB (CDU), Mathias Arnold, Thomas Benkert (beide ABDA) (v.l.n.r.)
Die Rede von Gabriele Regina Overwiening (ABDA) vor dem Ständchen
Gespräche nach dem Ständchen
Andrew Ullmann MdB (FDP) mit Gabriele Regina Overwiening (ABDA)
In bester Laune: Gabriele Regina Overwiening (ABDA), Sabine Skwara (GSK), Martina Stamm-Fibich MdB (SPD) (v.l.n.r.)
Ina Katharina Lucas (Berliner Apothekerkammer), Benjamin Rohrer und Heike Schult (beide ABDA) (v.l.n.r.)
Gabriele Regina Overwiening mit Sebastian Schmitz und Hans-Peter Hubmann (alle ABDA) (v.l.n.r.)
Dirk Heidenblut MdB (SPD), Thomas Preis (Apothekerverband Nordrhein), „Emeritus“ Theodor Dingermann (Pharmazeutische Zeitung) (v.l.n.r.)
Am späteren Abend ging es auf die Rooftopbar.


Die Sonne lacht und die Jubilarin bittet zum Fest. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening eröffnet das diesjährige Sommerfest der Apotheker in guter Tradition ohne politische Botschaften. Stattdessen lädt sie zum Familienfest, schließlich fällt das Fest in diesem Jahr auf den Tag der Familie. Was die Präsidentin diskret verschweigt: Sie hat Geburtstag, wofür sie am Vormittag schon beim BPI von Friedrich Merz geherzt wurde.

Das kann die heilberufliche Familie natürlich nicht so stehen lassen und stimmt freudig ein Ständchen an. Overwiening dankt gerührt, und die Gäste nehmen eine Erkenntnis mit: Die Kernkompetenz der Apotheker liegt offensichtlich im Versorgen vor Ort, weniger im spontanen Gesang. Ein fröhlicher Auftakt ohne berufspolitisches Klagelied; stattdessen familiäre Stimmung in diversen Tonarten.

Als sich die Türen zum Freibereich öffnen, befällt so manchen Verbandsvertreter der Neid. Während andere für ihre Jahresempfänge nach Locations suchen müssen, die Wetter, Stil und Gastronomie bezahlbar unter einen Hut bringen, machen die Apotheker einfach die Hintertür auf und stehen im Glück. Diesmal nutzen die Gastgeber das perfekte Party-Ambiente hinterm Apothekerhaus auch in der Vertikalen. Auf einer Betonwand leuchten die Botschaften der ABDA, z.B. der Slogan „Egal wie: E-Rezept? Apotheke!“ Mit einer Wurst in der Hand erschließt sich dem erstaunten Leser nach und nach die Botschaft. „Egal wie“ steht für die drei Formate des E-Rezeptes: den ausgedruckten Barcode, die eingesteckte Gesundheitskarte und die App für Online-Bestellungen. Die Entscheidung (wohin damit?) nimmt die ABDA den Versicherten gleich ab: natürlich in die Apotheke vor Ort! Der Angstgegner Versandhandel wird hier mit nur vier Worten in die Schranken verwiesen. In der Kürze liegt die Würze, bei der ABDA schmeckt die Wurst.

An den Stehtischen geht es etwas differenzierter zu. Gespannt warten die Apotheker auf den Gesetzentwurf für die Apotheken-Reform. Nach diversen Eckpunkten zeigt sich die ABDA-Spitze zunehmend verärgert und wehrt sich mit Gutachten und Kampagnen gegen missliebige Inhalte. Dabei hat sie gute Argumente. Ein Viertel der Apotheken bringt im Durchschnitt ein Betriebsergebnis von unter 80.000 Euro pro Jahr. Das ist nicht üppig. Warum Karl Lauterbach bei der angespannten Lage auch noch das Selbstbild der Apotheker infragestellt und Filialen ohne Apotheker vor Ort zulassen will, mag auf den ersten Blick verwundern. Die alten Hasen bei der ABDA haben hierfür jedoch eine plausible Erklärung: Es wird „Verhandlungsmasse“ aufgebaut für die anstehenden Verhandlungen in der Koalition. Schließlich muss auch die FDP ins Boot geholt werden – notfalls mit dem Verzicht auf bereits verkündete Grausamkeiten. Politik ist ein Basar. Man darf gespannt sein, wie die Gesänge der Apotheker beim nächsten Sommerfest tönen werden – nach der Reform und kurz vor der Wahl. Nur eines ist gewiss: Bei der ABDA lässt sich gut feiern – ob mit oder ohne Reform.

 

Sebastian Hofmann


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