75-Jahr-Feier des Virchowbundes in der Max-Liebermann-Villa am Wannsee

Blick auf die Gäste des Festabends auf der Terrasse der Max-Liebermann-Villa
Dirk Heinrich, Bundvorsitzender des Virchowbundes, berichtet über die Geschichte des Berufsverbandes.
Aufmerksame Zuhörer
Ulrich Wenner, Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht a. D., hält die Festrede.
Ellen Lundershausen (BÄK), Dirk Heinrich (Virchowbund), Sylvia Krug (KV Sachsen) (v.l.n.r.)
Fröhliche Plauderei mit Stephan Pilsinger MdB (CSU), Rudolf Henke (Ärztekammer Nordrhein), Ulrich Langenberg (BÄK) (v.l.n.r.)
Der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, (l.) mit seinem Hauptgeschäftsführer Klaus Greppmeir
Dominik von Stillfried (Zi) (l.) und Dirk Heinrich (Virchowbund)
Dirk Heinrich (Virchowbund), Stephan Pilsinger MdB (CSU), Nicole Westig MdB (FDP), Rudolf Henke (Ärztekammer Nordrhein) (v.l.n.r.)
Alexander Dückers, Klaus Reinhardt (beide BÄK), Corina Glorius (SHV), Dirk Heinrich (Virchowbund), Bernhard Rochell (KV Bremen) (v.l.n.r.)
BMG-Staatssekretärin Sabine Dittmar, Christiane Wessel (KV Berlin), Dirk Heinrich (Virchowbund) (v.l.n.r.)
Gerald Gaß (DKG) (l.) mit Dirk Heinrich (Virchowbund)
Das Jazz Trio Schumann im Einsatz
Medizinhistoriker Paul Unschuld (l.) mit Dirk Heinrich (Virchowbund)
Zwei aus der Ampel im Gespräch: Christian Bartelt MdB (FDP) und die BMG-Staatssekretärin Sabine Dittmar
Mit großer Geste agiert Dirk Heinrich (Virchowbund) (l.) gegenüber Tino Sorge MdB (CDU)
Die Max-Liebermann-Villa in Berlin-Zehlendorf hat der Virchowbund für seinen Festabend zum 75-jährigen Jubiläum gewählt.


Abgelegen vom Zentrum Berlins feiert der Virchowbund sein 75-jähriges Jubiläum in der Liebermann-Villa am Wannsee. Der historische Ort mit seinem einmaligen Ambiente ist nicht ohne Grund ausgewählt worden. Max Liebermann und Rudolf Virchow waren politische Weggefährten. Mindestens zweimal hat der große Künstler Max Liebermann den ebenso hervorragenden Arzt und Politiker Rudolf Virchow portraitiert.

Für Liebermann und Virchow seien das berufliche Wirken und das politische Engagement immer zwei Seiten ein und derselben Medaille gewesen, sagt der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, in seiner Begrüßung. „Die Medizin ist eine soziale Wissenschaft, und die Politik ist nichts weiter als Medizin im Großen“, mit diesem Zitat von Rudolf Virchow macht Heinrich deutlich, welche große Verpflichtung und soziale Verantwortung mit dem Tragen des Namens „Virchow“ verknüpft sind. Der Virchowbund habe in der Vergangenheit viel geleistet und auf den Weg gebracht, z.B. die Niederlassungsfreiheit für alle Kassenärzte (1960) oder die Möglichkeit zur Gründung von fachübergreifenden Gemeinschaftspraxen (1983). Der Virchowbund werde auch weiterhin konstruktive Impulse für die Herausforderungen im Gesundheitswesen entwickeln und umsetzen.

Was bedeutet die soziale Verantwortung des Arztes? Mit dieser Frage beschäftigt sich die eindrucksvolle Festrede von Ulrich Wenner, ehemaliger Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht. Der heutige Veranstaltungsort ist der letzte Wohnsitz von Max Liebermann gewesen. Hier habe er fast nur noch Bilder von diesem Haus und dem Garten gemalt. Beides gehöre in seinen Kunstwerken immer zusammen, wenn auch mit unterschiedlichen Perspektiven.

In der grundlegenden Bestimmung der Bundesärzteordnung über den ärztlichen Beruf sei ein ähnlicher Dualismus seit Jahrzehnten zu finden. Demnach diene der Arzt der Gesundheit des einzelnen Menschen [=Haus] und des gesamten Volkes [=Garten]. „Niemand kann den Beruf als Ärztin oder Arzt ohne bejahten und gelebten Bezug zur Gesellschaft, in der er tätig ist, in vollem Sinne ausüben“, erklärt Ulrich Wenner. Er spricht über das große Vertrauen, was der Staat den Ärzten entgegenbringt und schildert dessen Reichweite (z.B. Steuerrecht, AU-Bescheinigungen, Gutachten). Die Neutralität von Richtern gehöre ebenso wie die Objektivität von Ärzten zu den Voraussetzungen, von denen eine freiheitliche Gesellschaft lebt, betont er.

Mit den spannenden Impulsen aus den Reden lassen sich die Gäste im Anschluss im wunderschönen Ambiente der Liebermann-Villa nieder. Das schmackhafte Grillbuffet und die stillvolle Musikbegleitung sorgt für einen gelungenen gemeinschaftlichen Sommerabend an einem der schönsten Orte Berlins.

 

Dr. Ines Niehaus


Observer Gesundheit Copyright
Alle Szenebeiträge ansehen